Yahoo beendet Gespräche mit Microsoft und kooperiert mit Google
Gestern abend teilte Yahoo mit, man habe die Gespräche mit Microsoft beendet. Kurz darauf wurde dann die Kooperation mit Google verkündet.
Damit endet das monatelange Tauziehen um den Internet-Konzern, das begann, als Microsoft im Januar einigermaßen überraschend 44,6 Milliarden Dollar für Yahoo bot. Doch obwohl Microsoft noch mal nachlegte, sträubte man sich bei Yahoo und ließ das Angebot auslaufen – wohl auch aus persönlichen Gründen. Das gefiel zwar einigen Yahoo-Aktionären nicht, allen voran Carl Icahn, die versuchten den Aufsichtsrat auszutauschen. Das allerdings konnte Yahoo bislang verhindern, indem man einfach die anstehende Hauptversammlung gleich zweimal verschob.
Man hatte sich in den letzten Tagen zwar noch einige Male getroffen, doch eine Einigung kam nicht mehr zu stande, weil – wie es bei Yahoo heißt – Microsoft den Portal-Betreiber mittlerweile nicht mehr komplett übernehmen wollte, auch nicht zum ursprünglich selbst vorgeschlagenen Preis. Die von Microsoft angepeilte Übernahme der Yahoo-Suche kommt dagegen für Yahoo nicht in Frage, da man diesen Geschäftsbereich für zu wichtig hält, um ihn einfach abtreten zu können.
So kooperiert man denn mit Google – was als mögliche Alternative zur Übernahme durch Microsoft schon lange im Raum stand, schließlich hatte Google gleich zu Beginn seine Unterstützung zugesagt, sollte man eine feindliche Übernahme abwehren müssen. Google liefert nun Anzeigen für die Yahoo-Suche sowie für andere Yahoo-Seiten und Seiten von Yahoo-Partnern – zunächst für vier Jahren, Yahoo hat aber die Option, den Deal zweimal um jeweils drei Jahre zu verlängern, womit die Gesamtlaufzeit zehn Jahre betragen würden.
Die Umsätze teilen sich die beiden Firmen. Wie Yahoo erklärt, rechnet man in den ersten zwölf Monaten mit Mehreinnahmen von 250 bis 450 Millionen Dollar, später soll der Umsatz dann auf 800 Millionen Dollar pro Jahr klettern. Zudem sichert man sich ab für den Fall, dass Icahn und andere Aktionäre weiterhin versuchen, eigene Kandidaten im Aufsichstrat zu platzieren. Sollte das Abkommen innerhalb der nächsten 24 Monaten wegen eines Führungswechsels bei Yahoo gekündigt werden, so hat man vereinbart, wird eine Zahlung von 250 Millionen Dollar an Google fällig. (Daniel Dubsky)