MySpace gibt auf

Gegenüber der Financial Times Deutschland erklärte MySpace-Chef Mike Jones: »Wir sehen uns nicht länger als soziales Netzwerk, sondern als Unterhaltungsplattform.« Künftig sollen die MySpace-Nutzer auf der Website mehr Musik hören sowie Filme und TV-Shows anschauen können. Einen Deal mit dem YouTube-Konkurrenten Hulu hat man bereits unter Dach und Fach. »Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass unsere User eher zu Myspace kommen, um Entertainmentinhalte zu konsumieren, weniger um mit Freunden zu kommunizieren«, begründet Jones den Strategiewechsel.
Nicht unerheblich dürfte allerdings auch gewesen sein, dass MySpace den Kampf gegen Facebook verloren hat. Während der Konkurrenz von Erfolg zu Erfolg eilt, stagniert MySpace nicht nur, sondern verliert sogar Mitglieder – 50 Millionen seit Rupert Murdoch das Social Network im Sommer 2007 kaufte. Damals zählte man noch 180 Millionen Mitglieder, mittlerweile sind es laut FTD nur noch 130 Millionen.
Die Suche nach Wachstum dauert nun schon einige Zeit an und verschliss mehrere Chefs, wegen der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr musste man schließlich sogar ein Drittel der Belegschaft entlassen. Dennoch macht sich MySpace-Chef Jones keine Sorgen: »News Corp. steht zum Unternehmen, und ich bin auch sehr zuversichtlich.«