Wikileaks-Veröffentlichung entlarvt vor allem die US-Politik

Am Sonntag, 28. November 2010 begann Wikileaks mit der Veröffentlichung von 251.287 Dokumenten, die den Informationsaustausch US-amerikanischer Diplomaten zeigen. Darunter sind verächtliche Einschätzungen deutscher Politiker durch amerikanische Diplomaten, Bestechungsversuche russischer Regierungskräfte bei israelischen, Forderungen Saudi-Arabiens zum Bombenabwurf der USA auf den Iran, und so weiter – kurz und gut: Wikileaks zeigt, wie menschlich abschätzig manche Politiker tatsächlich agieren.
Dinge, die Mitarbeiter der Geheimdienste, Botschaften und Regierungen offiziell so nie gesagt hätten, sorgen jetzt schon für Wirbel – dabei ist gerade mal ein kleiner Teil veröffentlicht. So ist Guido Westerwelle angeblich seiner Aufgabe nicht gewachsen, Thomas de Maziére nicht geeignet zur Einführung eines Fingerabdrucksystems, Angela Merkel nicht risikofreudig genug, und so weiter. Saudi-Arabien wollte gar jedem Bürger einen RFID-Chip einpflanzen. In den nächsten Tagen sollen zahlreiche weitere Dokumente veröffentlicht werden auf
cablegate.wikileaks.org/.
So sorgt das Internet für gläserne Politiker – und zeigt, warum sie immer Maßnahmen für den gläsernen Bürger fordern. Diesmal hat das Internet die Verhältnisse umgekehrt.