Cebit: Fujitsu beschwört die Cloud

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Zum Auftakt der Cebit-Pressekonferenz von Fujitsu Technology Solutions betonte CEO Rolf Schwirz noch einmal, dass man trotz dem Ende von Fujitsu Siemens im Gesamtkonzern eine ausgesprochen wichtige Stellung einnehme. Man sei für über 50 Prozent des Fujitsu-Geschäfts außerhalb von Japan verantwortlich und speziell im Hardware-Geschäft extrem erfolgreich. Dafür macht Schwirz unter anderem verantwortlich, dass man sich anders als Konkurrenten noch eine Produktion in Deutschland gönnt, in Augsburg, und auch Forschung und Entwicklung nicht nach Asien ausgelagert hat.

Besonders stolz war Schwirz auf das Wachstum im Server-Bereich, das gut laufende Mobil-Geschäft und dass man die Marke Eternus erfolgreich im Storage-Markt etabliert hat. Wie viele andere Hardware-Hersteller will sich aber auch Fujitus vom Hardware-Geschfäft emanzipieren und beschwört daher das Trendthema Cloud Computing. Man sei der drittgrößte Anbieter von IT-Services und habe durch Cloud Computing die Chance, weiter zu wachsen, so Schwirz. Bereits im Herbst hatte man ein spezielles Cloud-Programm für Software-Anbieter aufgelegt, über das diese ihre Programme als SaaS-Lösung bereitstellen können. Das läuft laut Schwirz sehr erfolgreich, zu den ersten Partnern gehören etwa Siemens IT Solutions and Services (SIS) und die Candor Technologies Group, und soll schrittweise international ausgerollt werden.

Auf der Cebit erklärte Fujitsu-CEO Rolf Schwirz nicht nur, dass er die Zukunft seiner Firma im Cloud Computing sieht, sondern stellte auch einen neuen Tablet und einen Monitor ohne Kabel vor.

Auch Fujitsu-CTO Joseph Reger betonte, wie wichtig die Cloud ist und stellte einen Paradigmenwechsel fest. Vor zwei Jahren habe man darüber geredet, was Cloud Computing ist, im vergangenen Jahr ging es vor allem um die Vorteile der Trendtechnologie und jetzt stelle sich die Frage, wie man am besten mit Cloud Computing loslegen könne.

Denn während viele Nutzer privat bereits in der Cloud unterwegs sind, verlaufe der Umstieg im Firmenumfeld langsamer. Das liegt zum einen an den längeren Zyklen bei IT-Umstellungen im Business-Bereich, aber auch an Sicherheitsbedenken und der Angst, mit seinen Daten in der Cloud eines Anbieters festzusitzen und nicht wechseln zu können. Das hätte zumindest eine Umfrage von Fujitsu ergeben, so Regner, weshalb man selbst die Fujitsu Trusted Cloud geschaffen habe, spezielle SLA für Cloud Computing biete und auf offene Spezifikationen setze.

Reger wies aber auch darauf Cloud Computing nicht überzubewerten. IT sei nicht gleich Cloud Computing, denn dieses mache nur einen kleinen Teil der IT aus. Umgekehrt sei aber auch Cloud Computing nicht gleich IT, sondern mehr als das. In Anlehnung an das Cebit-Motto Work and Life with the Cloud meinte Reger: “There is life below the Clouds. There is life above the Clouds.”

Fujitsus Software-Portfolio nutzen

Neben Cloud Computing will Fujitsu künftig verstärkt auf Software bauen. Der japanische Mutterkonzern habe ein riesiges Software-Portfolio, das es nach Europa zu bringen gelte, erklärte CEO Schwirz.


Zudem will man kräftig investieren, um die Fujitsu-Produkte besser auf den Markt zu bringen. Schwirz sprach auf der Cebit-Pressekonferenz unter anderem vom Ausbau des Online-Channels und des Bereichs Tele-Sales.

Ganz ohne neue Hardware geht es aber bei Fujitsu nicht. Auf der Cebit zeigt man seine vollständig biologisch abbaubare Maus, die man bereits im Januar vorgestellt hatte. Zudem zeigt man das Tablet Stylistic Q550 Slate PC und einen kabellosen Monitor. Dieser misst 22 Zoll und erhält nicht nur das Videosignal drahtlos über Wireless USB, sondern wird auch drahtlos mit Strom versorgt. Fujitsu setzt dabei auf Technologie des Fraunhofer Institutes, bei der der Monitor per Magnetinduktion Strom aus einer speziellen Tischplatte bezieht.

Auf der Cebit führt man einen Prototypen des neuen Monitors vor. Wann dieser letztlich auf den Markt kommen soll, kann man aber noch nicht sagen.

Veränderungen im Management

Zum Abschluss kündigte Fujitsu-Chef Schwirz noch einige Veränderungen im Fujitsu-Management an. Dabei wurden nicht nur intern einige Mitarbeiter befördert und mit neuen Verantwortlichkeiten bedacht, sondern auch extern Leute gewonnen, etwa Claus-Peter Unterberger, den früheren Chief Marketing Office von Oracle EMEA.

Auf der Cebit kündigte Fujitsu einige Veränderungen im Management an. Einige Manager erhielten neue Aufgaben (weiß hinterlegt), andere Stellen besetzte man mit Externen (rot hinterlegt).

Schwirz zufolge zeige das, dass Fujitsu ein attraktiver Arbeitgeber sei. “Ich denke, wir haben jetzt ein sehr gutes Team zusammengestellt”, sagte Schwirz.

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