BBX-Streit: RIM wird wegen Markenrecht angegangen

Die Kanadier scheinen irgendwie eine Pechsträhne zu haben. Erst der tagelange Ausfall der BlackBerry-Server, der teure Kompensationen nach sich zog, zuvor die eher schwache Markteinführung des Playbook-Tablets und nun gerät der geplante Befreiungsschlag mit dem avisierten Unified-Mobil-OS für Smartphone und Tablets direkt in die juristischen Mühlen: Bevor noch BBX überhaupt an den Start gehen kann, liegt schon eine Anzeige wegen Markenschutzverletzung vor. Die Softwarefirma Basis reichte sie ein.
»Wir haben tausende von aktiven Lizenzen in aller Welt laufen, die mit dem BBx-Prefix beginnen. Das ist unsere bewährte Programmiersprache, die unter Windows, Linux, Mac OS X und den Unix-Derivaten von IBM, HP und Sun läuft«, erläutert Basis-Boss Nico Spence.
RIM versuchte die Angelegenheit herunter zu spielen und verwies darauf, dass man ja in völlig unterschiedlichen Märkten mit BBX unterwegs sei. »Wir haben noch keine Kopie der Gerichtseingabe vorliegen. Wir glauben nicht, dass die Verbraucher durch diese unbeabsichtigte Namensgleichheit verwirrt werden«, heißt es in einem ersten RIM-Statement.
Basis sieht zwar auch den Unterschied zwischen den Produkten, verweist aber darauf, dass BBx erstens vollen Markenschutz besitze und zweitens von Entwicklern durchaus dafür genutzt werde, unter iOS, Android, Windows Mobile und anderen mobilen OS Apps zu programmieren. »Einige der mit BBx geschaffenen Apps können ironischerweise sogar auf BlackBerry-Smartphones laufen«, merkte Spence an.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, ob RIM und Basis einen Lizenzdeal aushandeln werden, die Kanadier schlicht ihr Produkt umbenennen oder beiden Seiten die Sache stur vor Gericht ausfechten.