Deutsche Behörden haben Angst vor Huawei-Netzwerkzubehör

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Der Ausschluss aus dem Vergabeverfahren für das Deutsche Forschungsnetz DFN wird ähnlich begründet wie der Rauswurf aus den US-Ausschreibungen: Huaweis Chef hatte einst hohe Militärämter in der Volksrepublik China bekleidet – der Westen hat offenbar Angst vor Spionage. Huawei Deutschland reagiert nun mit einer öffentlichen Stellungnahme und versucht, dabei nicht beleidigt zu wirken.

Die chinesische Firma, die in zahlreichen Ausschreibungen europäische Anbieter wie Alcatel und Nokia Siemens Networks aussticht, weist sämtliche Sicherheitsbedenken zurück.

Gründe für den Ausschluss Huaweis aus dem öffentlichen Vergabeverfahren für die technische Ausstattung des Deutschen Forschungsnetzes seien “wohl neben Formalien auch Sicherheitsbedenken gegenüber chinesischen Netzwerkausrüstern”. Die deutsche Niederlassung, seit 10 Jahren auf dem deutschen Markt aktiv, habe keine Möglichkeit gehabt, diesen Anschuldigungen in einem offenen Dialog entgegenzutreten.

Dabei zähle man “aufgrund der hohen Sicherheit und Qualität” seiner Lösungen 45 der 50 weltweit größten Netzbetreiber zu seinen Kunden und könne langjährige Erfahrung im Bereich sicherheitsrelevanter Technik nachweisen. Und immerhin betreue man doch, ganz ohne aufgetretene Sicherheitslücken, schon seit 2005 das DFN.

Lewis Xu, CEO Huawei Deutschland: “Aufgrund welcher Erkenntnisquellen man zu diesem Entschluss gekommen ist, ist für uns nicht nachvollziehbar.” Man zähle zu den Innovationführern und habe 2011 sogar 740 Patente beim Europäischen Patentamt angemeldet. Anders sehen das frühere Siemens-Ingenieure, die für die Errichtung von Telekommunikations-Joint-Ventures mit China in den 90er-Jahren Blaupausen ihrer Technik an die staatlichen Behörden weitergeben hätten müssen – ihren Namen wollen sie nicht nennen – “Schweigevereinbarungen” halten sie zurück. Welche Seite denn nun recht hat, wird immer umstritten bleiben.

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