Vibrationshandschuh hilft Taubblinden zu kommunizieren
Malte Brammerloh, Gregor Sauer und Philipp Jagusch gewinnen im “Jugend forscht”-Finale den VDE-Sonderpreis für die von ihnen entwickelte ungewöhnliche Kommunikationsmethode. Ihr Vibrationshandschuh erlaubt Menschen, die weder sehen noch hören können, jeden ihrer Mitmenschen mittels Tastsinn zu verstehen. Voraussetzung ist nur die Verbindung mit einem Computer oder Smartphone.
Der Nutzer erfasst Wörter, indem einzelne Buchstaben mittels Vibration auf spezielle Punkten der Handfläche und Finger übertragen werden. “Jeder Buchstabe des Alphabets ist eine Geste auf der Hand”, erklärt Malte Brammerloh. “Man kann einen Text am Computer oder in ein Smartphone eingeben und dieser wird dann per Bluetooth an den Handschuh übertragen.” Eine Funktion, die es auch ermöglicht, dass Bücher und Texte vorgelesen werden und die sich im Test mit einer Selbsthilfegruppe taubblinder Menschen bereits bewährte.
Die Idee zu dem Projekt entstand vor zwei Jahren in Ecuador. Dort hatte Gregor Sauer Kontakt mit einem Taubblinden in seiner Gastfamilie. “So entstand nach und nach der Gedanke, die Kommunikation technisch zu unterstützen”, erklärt Malte Brammerloh, der ebenfalls ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ecuador verbrachte.
“Dieses Projekt zeigt besonders anschaulich, wie Technik und Forscherdrang das Leben und den Alltag von Menschen mit Behinderungen konkret erleichtern können”, sagt der VDE-Vorstandsvorsitzende Hans Heinz Zimmer. Dass sich das Trio mit seiner Idee durchsetzen kann, zeigen bereits die weiteren Kontakte: “Unser Ziel ist es, das Ganze praktisch umzusetzen. Wir kooperieren dazu bereits mit einer Gruppe aus Berlin, die etwas Ähnliches macht”, so Brammerloh.
Vielleicht ergeben sich für die Preisträger Malte Brammerloh, Gregor Sauer und Philipp Jagusch ja auch noch weitere Perspektiven: Außer mit dem mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis belohnt sie der VDE mit der Einladung zu Präsentationen auf Messen und Kongressen, etwa zum VDE-Kongress “Smart Grid” vom 5. bis 6. November in Stuttgart. Dort lassen sich bestimmt weitere Kontakte knüpfen.
