OkayFreedom macht Webseiten länderunabhängig betrachtbar

Sicherheit

Der VPN-Dienst OkayFreedom ist laut Gabriel Yoran, Gründer und einem der Geschäftsführer von Steganos, die Weiterentwicklung des etwas in die Jahre gekommenen Angebots “Internet Anonym”. Während dieser Service – den aus auch weiterhin gibt – dafür sorgt, dass Nutzer keine Spuren im Web hinterlassen, ist OkayFreedom dafür zuständig, dem Nutzer das Web zu erschließen – und zwar alles, nicht nur das, was ihm von Inhalteanbietern für sein Land als zumutbar oder genehmigt angeboten wird.

Für den derzeit noch in der Beta-Phase befindlichen Dienst hat Steganos seine Serverinfrastruktur ausgebaut und auf weitere Länder ausgedehnt. OkayFreedom erkennt ob Inhalte, Videos oder ganze Webseiten in einem Land gesperrt sind und leitet den Nutzer automatisch auf einen Server um, über den die Inhalte aufrufbar sind. Alternativ kann er manuell einstellen, ob er sich – virtuell versteht sich – in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien oder den USA befinden will. Demnächst sollen andere europäische Nachbarländer, etwa Frankreich und Polen, dazukommen.

Das ist aber nicht nur für Freunde moderner Musikvideos eine Erleichterung. Laut Yoran gibt es auch im Ausland immer wieder Probleme mit Diensten wie PayPal: Weil der Betreiber zum Beispiel weiß, dass es sich um einen deutschen Kunden handelt, wird er nervös, wenn der Zugriff aus einem anderen Land – zum Beispiel Thailand – kommt, weil er Betrug befürchtet und sperrt den Dienst. Das kann unangenehm sein, wenn der rechtmäßige Nutzer dadurch seiner Zahlungsmöglichkeiten beraubt wird. Mit OkayFreedom wählt er dann zum Beispiel aus, dass er sich in Deutschland befindet, und kann dann alle Funktionen wie gewohnt nutzen.

Als Vorteil von OkayFreedom gegenüber anderen Möglichkeiten, etwa den Browser-Plug-ins ProxyTube oder Stealthy nennt Yoran die Vertrauenswürdigkeit seines Dienstes: Es handele sich um eine deutsche GmbH mit verständlichen AGBs in deutscher Sprache. Stealthy war erst vor kurzem in Verdacht geraten, über Gebühr Daten der Nutzer zu sammeln, bei ProxyTube werden irgendwelchen freien Proxies genutzt – ohne dass der Surfer weiß, wer die betreibt oder was dort von wem mitgeloggt wird.

Der Dienst ist in der Beta und der Grundvariante kostenlos. Er soll im Juli kommerziell an den Start gehen. Dann wird die Menge der übertragbaren Daten auf 1 GByte pro Monat begrenzt. Wer mehr surfen will, muss ab dann ein Premium-Paket erwerben. Wie viel diese kosten und in welcher Staffelung sie erhältlich sein werden, steht derzeit noch nicht fest.

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