Autor von Android-Malware in Frankreich verhaftet

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Ein 20-Jähriger wurde von der französischen Polizei in Amiens, im Norden des Landes, wegen Betrug mit Android-Malware verhaftet. Der junge Mann ging seinem Treiben im Keller der Eltern nach. Er programmierte dort Fake-Apps und jubelte diese arglosen Nutzern unter.

Zahlen des IT-Sicherheitsanbieters Bitdefender zur Verbreitung einzelner Typen von Android-Malware im August 2012 (Grafik: Bitdefender).

Die von dem Franzosen umprogrammierten Apps wurden auf rund 17.000 Android-Smartphones installiert. Sie versandten im Hintergrund SMS, durch die der Malware-Autor sich seit 2011 um rund 500.000 Euro bereicherte.

Außerdem soll er sich mittels der Apps Nutzernamen und Passwörter bei Gaming- und Glücksspiel-Sites erschlichen haben. Laut Angaben der Behörden hat sich der Mann nach seiner Verhaftung schuldig bekannt. Allerdings verteidigte er sich damit, dass er nicht aus Gier, sondern aus Leidenschaft zur Computertechnologie gehandelt habe – eine ungewöhnliche Strategie.

Darauf, dass bei Android mit Schadcode modifizierte Apps ein Problem sind, haben schon mehrere Sicherheitsanbeiter hingewiesen. Und inzwischen scheint auch Google eingesehen zu haben, dass die bisher ergriffenen Schutzmaßnahmen für die Reinhaltung des eigenen Marktplatzes nicht ausreichen. Berichten zufolge entwickelt der Internet-Riese derzeit einen Malware-Scanner für Google Play. Ein Dienst namens “App Check” soll schon installierte schädliche Anwendungen finden. Eine Art “Türsteher” warnt Anwender vor dem Download verdächtiger oder gefährlicher Apps. So soll verhindert werden, dass schädliche Android-Apps über den Marktplatz an Verbraucher verteilt werden.

Auch Kaspersky hat – allerdings schon im März – Zahlen zur Zunahme von Android-Malware vorgelegt. Fake-Apps scheinen sich jedoch inzwischen als größeres Problem zu erweisen (Grafik: Kaspersky).

[mit Material von Philippe Guerrier, ITespresso.fr]

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