GMX verteidigt Umstellung seiner E-Mail-Postfächer gegen Kritik

Ende Januar hat GMX damit begonnen, fast 16 Millionen E-Mail-Postfächer seiner Nutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf ein neues Design umzustellen. Die Umstellung erfolgt in mehreren Schritten und soll bis Ende März 2013 abgeschlossen sein. Unter https://mein.gmx.net können Nutzer ihr Postfach auch selbst umstellen.

Für die Umstellung wirbt GMX mit einigen Neuerungen. Dazu gehört die Möglichkeit, Nachrichten per Drag and Drop zu Verschieben, eine integrierte Rechtschreibprüfung sowie eine automatisierte Adress-Vervollständigung. Außerdem werden bevorzugte Kontakte nun in einer separaten Liste geführt und lassen sich mit einem Mausklick anschreiben und angefangene E-Mails werden automatisch im Ordner Entwürfe zwischengespeichert. Neu ist zudem eine Bildbetrachtungs- und Bearbeitungsfunktion im Postfach sowie das Office-Paket mit Text-, Tabellen- und Präsentationsprogramm sowie der GMX MediaCenter genannte Cloud-Speicher.
Bei letzterem stehen jedem Free-Mail-Nutzer kostenlos auch zwei GByte Speicherplatz zur Verfügung. Nutzer mit Pro-Mail- und Top-Mail-Tarife stattet GMX grundsätzlich mit fünf beziehungsweise zehn GByte aus. Bei ihnen lässt sich das Storage-Volumen gegen Aufpreis auf 20, 50 oder 100 GByte erweitern.
Das klingt soweit alles ganz attraktiv. Die Neuerungen kommen allerdings nicht bei allen Nutzern gleich gut an. In Kommentaren, Foren und Mails an ITespresso beschweren sie sich vor allem über das neue Design, das ihnen nicht gefällt, sowie über Werbung bei Bezahl-Accounts. ITespresso hat diesbezüglich bei GMX nachgefragt.

ITespresso: Können Sie Details nennen, wie das mit der Einblendung von Werbung bei den Bezahl-Accounts ist – sowohl vor der Umstellung als auch nach der Umstellung.
GMX: Die Premium-Accounts von GMX sind wie bisher werbefrei. Möglicherweise werden von einzelnen Nutzern der integrierte FreeReader sowie der Hinweis auf Vorteilsangebote wie den PC-Schutz unseres Partners McAfee, den kostenlosen GMX MailCheck oder die 1&1 All-Net-Flat als solche wahrgenommen. Beide Services waren auch vor dem Update ein fester Bestandteil des Postfachs und wurden von uns bewusst übernommen, weil sich bei Usability-Tests gezeigt hat, dass die meisten Nutzer diesen Mehrwert schätzen und weiterhin wünschen.
ITespresso: Welcher Anteil der Nutzer hat bereits von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Account umzustellen?
GMX: Die Umstellung erfolgt schrittweise. Derzeit (7. Februar 2013) wird das neue GMX nach Plan von fast 1,5 Millionen Anwendern genutzt. Der Prozess soll bis Ende März 2013 abgeschlossen sein, so dass dann 16 Millionen aktive E-Mail-Postfächer in Deutschland, Österreich und der Schweiz über die neue Benutzeroberfläche verfügen werden.

ITespresso: Hat GMX auch negatives Nutzerfeedback auf die neue Oberfläche bekommen und sind daraufhin noch Anpassungen geplant?
GMX: Die große Mehrheit der Nutzer ist vom neuen GMX begeistert. Dies entspricht auch unserer Erwartung, da wir bereits sehr positive Rückmeldungen von Nutzern erhalten hatten, die das neue GMX im Rahmen der “Ideen-Schmiede” vorab exklusiv testen konnten.
Wir haben von Anfang an größten Wert darauf gelegt, Nutzer in die Entwicklung des neuen GMX einzubeziehen. Dass der eine oder andere Nutzer unter Umständen Kritik übt, etwa am Layout, lässt sich bei der Umstellung auf eine neue Oberfläche leider nicht vollständig ausschließen. Die Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, uns über ihr Postfach direkt Feedback zu geben. Das Feedback fließt in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktes ein.
ITespresso: Hat GMX seit dem Beginn der Umstellung eine erhöhte Fluktuation bei den Nutzern festgestellt?
GMX: Im Gegenteil: Wir haben seit dem Start des neuen Webmailers viele Nutzer gewonnen. Und wir sind überzeugt, dass wir durch das modernere Design, die noch einfachere Bedienung sowie die zusätzlichen oder stark verbesserten Funktionen auch in Zukunft weiter wachsen werden.