Nokia stellt Strategie und Betriebssystem für Billig-Smartphones vor

Nokia hat mit dem Asha 501 das erste Modell einer neuen Smartphone-Reihe vorgestellt. Während die Finnen mit ihrer Lumia-Serie bisher den Spitzengeräten Apple und Samsung Konkurrenz machen wollen, richten sich die Asha-Smartphones an Einsteiger – oder an Kunden in Ländern mit niedrigerem Durchschnittseinkommen. Das zeigt auch der Ort, den Nokia für die Vorstellung gewählt hat: Indiens Hauptstadt Neu Dehli.

Zusammen mit dem Asha 501 hat Nokia das Betriebssystem Asha gezeigt. Es basiert auf Software, die Nokia Anfang 2012 mit der Firma Smarterphone übernommen hat. Darauf laufen Java- und Web-Apps. Ein passendes Entwicklerwerkzeug wird Nokia nachreichen.
Von Partnern wie CNN, Facebook, Foursquare, LinkedIn, Nimbuzz, Twitter und WhatsApp sowie den Spieleentwicklern Electronic Arts, Gameloft, Indiagames, Namco-Bandai und Reliance Games hat Nokia bereits die Zusage, dass sie Apps für die neue Plattform entwickeln. Nokias Kartendienst Here wird mit Basis-Karten ebenfalls als Download für das Nokia Asha 501 verfügbar sein.
Festhalten will Nokia an der vielfältigen Farbgebung, mit denen es schon die Lumia-Serie von Windows Phones beworben hat. Auch die von früheren Nokia-Telefonen bekannte Tradition robuster Bauweise verspricht der Hersteller wieder aufleben zu lassen. Das Nokia Asha 501 besteht aus einem robusten, abnehmbaren Cover und einem kratzfesten Glas-Display.

Die Bedienung erfolgt überwiegend durch Wisch-Gesten und der Wahl zwischen den zwei Hauptbildschirmen “Home” und “Fastlane”. Als “Home” bezeichnet Nokia die traditionelle Icon-basierte Ansicht. Fastlane orientiert sich dagegen am Nutzerverhalten. Dort werden kürzlich verwendete Kontakte, Soziale Netzwerke und Apps hinterlegt. So der schnelle Zugriff auf bevorzugte Features gewährleistet sein.
Vorinstalliert ist der Nokia Xpress Browser, der Internetdaten komprimiert um mobiles Browsen schneller und kostengünstiger zu machen – zu dem Preis allerdings, dass Surfdaten über Nokias Server laufen. Ebenfalls aus Sicht der Privatsphäre zweischneidig ist das auch neu angekündigte Nokia Xpress Now. Diese Web-Applikation empfiehlt Inhalte auf Basis des aktuellen Standorts, der Vorlieben des Nutzers und von Nokia ermittelter Trends. Nokia Xpress Now ist allerding ein optional installierbares Feature und nicht fest mit dem Betriebssystem gekoppelt.
Asha 501 ab Herbst für 99 Euro in Deutschland erhältlich
Erster Vertreter der neuen Smartphone-Reihe ist das Nokia Asha 501. Es weist einen drei Zoll großen Touchscreen und einen “Zurück”-Button auf. Das Telefon wird als Single-SIM oder Dual-SIM-Variante mit EasySwap erhältlich sein. Bemerkenswert ist die von Nokia angegebene Standby-Zeit von bis zu 48 Tagen. Sie reduziert sich bei der Verwendung einer zweiten SIM-Karte auf 26 Tage. Die Sprechzeit gibt Nokia mit bis zu 17 Stunden an.
Die integrierte Kamera nimmt Bilder mit 3,2 Megapixeln auf. Die lassen sich auf der zum Lieferumfang gehörenden 4 GByte großen Speicherkarte oder auf einer selbstgekauften, bis zu 32 GByte fassenden Karte unterbringen.
Das Telefon misst 9,9 mal 5,8 Zentimeter und ist 12 Millimeter dick. Es wiegt 98 Gramm. Zur Kommunikation steht neben Mobilfunk auch WLAN zur Verfügung. Das Telefon soll in den Farben Rot, Grün, Cyan, Gelb, Weiß und Schwarz angeboten werden. Als Preis sind 99 Euro anvisiert. Der Verkaufsstart in Deutschland ist für das dritte Quartal 203 geplant.
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