Lernstift sucht nach Helfern im Kampf gegen Rechtschreibfehler

Die Firma Lernstift hat für ihr gleichnamiges Produkt begonnen, über Kickstarter eine Anschubfinanzierung einzusammeln. Ziel sind 120.000 britische Pfund. Ein Prototyp des Produkts liegt bereits vor, zur Jahreswende 2013/14 soll eine erste Version auf den Markt kommen.
Der Lernstift arbeitet nach einem einfachen Prinzip: Bewegungssensoren in seinem Inneren helfen zu erkennen, was geschrieben wird. Per WLAN werden diese Informationen an ein Smartphone übermittelt, auf dem eine Texterkennungssoftware läuft. Entdeckt diese einen Fehler, lässt sie das den Stift wissen, der dann vibriert. “Lehrer lieben dieses Konzept, nimmt es Kindern doch nicht das Denken ab, sondern macht sie lediglich darauf aufmerksam, wo sie nachdenken sollen”, erklärt Gründer Falk Wolsky.
Auch wenn der Lernstift damit für Schüler den Traum vom fehlerlosen Diktat erst einmal wieder in weite Ferne rückt, ist das Interesse groß. Lernstift hat bereits für seine Idee Auszeichnungen benommen und mehrere große Handelsunternehmen sind begierig darauf, auf die Warteliste für die erste Serie aus der Massenproduktion zu gelangen.
Gegenüber anderen Digitalstiften hat Lernstift nämlich einige Vorteile: Es lassen sich sowohl Kugelschreiberspitzen als auch Füllerspitzen einsetzen. Letzteres begeistert die Lehrer vor allem im deutschen Sprachraum, wo die Rechtschreibung in den Schulen parallel mit dem Schreiben mit dem Füller geübt wird. Eine Bleistiftspitze ist in Vorbereitung – aber wegen der dazu erforderlichen Mechanik im Stift etwas schwieriger.

Eine Alpha-Testphase mit Kindern, Lehrern und Tech-Profis im Spätsommer soll die Alltagstauglichkeit des Lernstifts erweisen und Ansatzpunkte für eventuelle Verbesserungen aufzeigen. Ein öffentlichkeitstauglicher Prototyp wird dann für rund 150 Euro erhältlich sein. Wer sich an der Kickstarter-Kampagne beteiligt, kommt günstiger an den Stift. Ziel des Start-ups ist es, den Stift 2014 für 89 Euro in größeren Stückzahlen anzubieten.
Auf einen Akku habe man bewusst verzichtet, erklärt Wolsky im Gespräch mit ITespresso: Erstens hätte er das Gerät verteuert, zweitens habe man kein Verschleißteil einbauen wollen. Daher lässt sich der Stift auch komplett öffnen und alle Teile lassen sich entnehmen. Die verwendete, handelsübliche Batterie vom Typ “N” ist erforderlich, da das WLAN-Modul 3 Volt erfordert – ansonsten käme man auch mit weniger aus. Vorteil des Batterietyps ist, dass er auch als Akku erhältlich ist – so kann der Kunde selber wählen, wie er seinen Stift mit Energie versorgt.
Lernstift-Gründer Falk Wolsky erklärt im Gespräch mit ITespresso das Konzept und die Pläne des Start-ups.