Ballmer muss wegen Windows 8 und Surface RT kürzer treten

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Der scheidende Micosoft-CEO Steve Ballmer bekommt keinen goldenen Handschlag zum Abschied. In Microsofts Fiskaljahr 2013 erhält er erneut nicht die Bonuszahlung, die ihm bei bestmöglicher Leistung zugestanden hätte. Aus einer bei der US-Börsenaufsicht eingereichten Mitteilung geht hervor, dass der Verwaltungsrat nur 550.000 Dollar oder 79 Prozent des Bonus für angemessen hielt. Mit seinem Grundgehalt kommt der Microsoft-Chef damit auf 1,26 Millionen Dollar.

Steve Ballmer bei der Präsentation des Tablets Surface.
Steve Ballmer bei der Präsentation des Tablets Surface

Bereits in den beiden Vorjahren erhielt Ballmers nicht die volle Prmie. 2012 wurde seine Leistung noch etwas besser beurteilt, was ihm damals 91 Prozent der in Aussicht gestellten Bonuszahlung einbrachte. Im Vorjahr störte die Bewertungskommission, dass Bllmer die Erwartungen durch die rückläufige Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich Windows und Windows Live und das nur langsame Vorankommen der Online-Sparte verfehlt hatte. Insbesondere wurde moniert, dass Windows 7 über Monate ohne die geforderte Browserauswahl ausgeliefert wurde, was eine formelle Kartelluntersuchung der EU zur Folge hatte.

Zugutegehalten wurde Ballmer 2012 dagegen die Entwicklung von Windows 8 sowie Office 2013, das Wachstum der Server-und-Tools-Sparte, die Integration von Skype, das “bescheidene Wachstum” bei Windows Phone und die Einführung der Tablet-Reihe Surface.

Dieses Jahr nennt die Aktionärsmitteilung die weniger zufriedenstellende Entwicklung der Windows-Sparte als wichtigsten Grund für die nicht gezahlten Boni. “Während die Einführung von Windows 8 im Oktober 2012 zu über 100 Millionen verkauften Lizenzen führte, bewirkten der schwierige PC-Markt zusammen mit den bedeutsamen Kosten für die Produkteinführung von Windows 8 und Surface einen 18-prozentigen Rückgang des von der Windows-Sparte erzielten Betriebseinkommens. Die Surface-RT-Geräte verkauften sich langsamer als erwartet. Die Entscheidung, zum Ankurbeln der Verkäufe die Preise zu senken, führten zu einer Abschreibung auf die Lagerbestände in Höhe von 900 Millionen Dollar.”

Im Gegensatz zu Ballmer erhielten eine Reihe anderer hochrangiger Microsoft-Manager den vollen Bonus. Zu ihnen gehört wie bereits im Vorjahr Chief Operating Officer Kevin Turner. Aber auch Finanzchefin Amy Hood sowie Office-Präsident Kurt Delbene können sich über Extra-Geld freuen. Der für die erfolgreiche Sparte Server & Tools verantwortliche Satya Nadella erhielt sogar eine aufgestockte Bonuszahlung von 105 Prozent.

Kursverlauf-Microsoft-Aktie-unter-Steve-Ballmer
Im ersten halben Jahr nach Ballmers Amtsantritt gab der Microsoft-Aktienkurs deutlich nach. Er stagniert seitdem auf niedrigem Niveau. Die Konkurrenten Apple und Google legten im gleichen Zeitraum um 1970, beziehungsweise 770 Prozent zu (Grafik: Statista).

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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