Deutsche Technologie unterstützt Schiedsrichter bei der WM 2014

Technische Ansätze, um festzustellen, ob bei Fußballturnieren ein Ball im Tor war oder nicht, gibt es mehrere – allerdings sperrten sich Fußballverbände bislang weitgehend dagegen. Jetzt hat die FIFA ein Zeichen gesetzt: Sie hat sich heute für die Technologie der Firma GoalControl entscheiden.
Erfahrzungen mit dem System der Firma aus Würselen bei Aachen hat der Fußballverband bereits: Es wurde beim letzten Confed-Cup erprobt und hat da seine Aufgabe offenbar zufriedenstellend erledigt –auch wenn es keine Situation gab, in der es seine Fähigkeiten in einem Ernstfall hätte unter Beweis stellen müssen. Immerhin zeigte es alle 68 gefallenen Tore korrekt an.
Im Rahmen der im April gestarteten Ausschreibung hat sich das System aus Deutschland nunmehr auch für den Einsatz bei der WM 2014 durchgesetzt. Das Nachsehen hatte zum Beispiel die schon im Liga-Alltag in England bewährte Konkurrenz von Hawk-Eye. Eine Generalprobe für GoalControl gibt es dann noch einmal bei der Club-WM Mitte Dezember in Marokko.

Die Würselener Firma Goal Control nutzt für ihr System sieben Kameras für jedes Tor. Jede der Kameras liefert 500 Frames pro Sekunde. Mit ihrer Ausrüstung nimmt die Firma für sich in Anspruch, die Position des Balles auf 5 Millimeter genau bestimmen zu können.
Sie nutzt dazu einen leistungsfähige Rechner für die Bildverarbeitung. Der verfolgt die Bewegungen aller Objekte auf dem Feld und filtert Spieler, Schiedsrichter und störende Objekte heraus. Lediglich der Ball bleibt übrig, dessen Position das System in einem dreidimensionalen Koordinatenraum definiert.
Fällt ein Tor – also befindet sich das als Ball identifizierte Objekt hinter der Torlinie, wird der Schiedsrichter über eine Armbanduhr informiert: Er bekommt dies sowohl per Vibration als auch mit einem optischen Signal mitgeteilt. Die Bilder des Tores aller Kameras werden gespeichert und können später überprüft werden.