Arbeit und Multimedia: Lenovo Ideapad Flex 14 im Praxistest

Wenn man als Hightech-Anwender nach all den ultrakompakten Smartphones, Tablets und Ultrabooks wieder mal ein “echtes Notebook” aufklappt, freut man sich. Endlich wieder mal ein Rechner mit großem Display und einer tippfreundlichen Tastatur.
So ein freundliches Wiedersehen beschert einem auch das Ideapad. Konzipiert als preiswertes Multimedia-Notebook mit Lifestyle-Touch ist es wegen des relativ großen 14-Zoll-Displays und der vollwertigen Tastatur auch für produktives Arbeiten geeignet – sofern man mit Windows 8 klarkommt. Und der Preis von 550 Euro für ein solides Markengerät mit Intel-Prozessor geht ebenfalls in Ordnung.
Apropos Lifestyle-Touch: Der wird natürlich rein optisch durch den orangefarbenen Rand angezeigt, wer es lieber zeitlos mag, kann den Rechner aber auch mit silbernem Rand nehmen.

Cleverer Material-Mix
Das Notebook ist angenehm flach (21,5 Millimeter) und nur zwei Kilo schwer, angesichts der Größe darf das als durchaus leicht gelten. Bei der Verarbeitung setzt Lenovo auf einen Material-Mix aus gummiertem Kunststoff beim Displaydeckel und der Unterseite, fein gebürstetem Aluminium für die Handballenauflage und hoch glänzendem Kunststoff beim Display-Rahmen.
So macht das Ideapad einen guten, wenn auch nicht besonders hochwertigen Eindruck. Es ist eben ein Notebook für Privatanwender, die vielleicht neben dem Desktop-PC einen zweiten mobilen Rechner benötigen oder auch für Freiberufler, die unterwegs beispielsweise im Zug oder im Hotel länger arbeiten müssen und deshalb ein preiswertes Notebook mit großzügiger Tastatur benötigen.

Die gummierten schwarzen Oberflächen machen den Rechner sehr griffig, so dass man ihn in zusammengeklapptem Zustand bequem mit einer Hand in der Wohnung herumtragen kann, ohne befürchten zu müssen, dass er aus der Hand rutscht.
Produktiv arbeiten
Die Leistung der Kombination aus Core i3-Chip, 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und 500-Gigabyte-Festplatte reicht für typische Mobilanwendungen wie Internetsurfen, Office oder auch einfache Bildbearbeitung völlig aus. Auch Full-HD-Videos starten schnell und werden völlig ruckelfrei wiedergegeben.
Früher hätte man ein Notebook mit solchen Daten als klassisches Office-Notebook bezeichnet. Genau für solche Anwendungen reicht das Leistungspotenzial des Rechners völlig aus. Aufgrund des großzügig bemessenen Tastatur-Layouts und des großen Touchpads kann man auch mehrere Stunden bequem arbeiten.

Der Unterschied zum echten Business-Notebook macht sich jedoch bereits nach einigen Minuten Tippen bemerkbar. Die Tasten liegen zwar schön weit auseinander, so dass man sich kaum vertippt, doch gibt die Tastatur vor allem auf der linken Seite ziemlich leicht nach. Für Anwender, die mit viel Kraft tippen, macht die Tastatur dann auf Dauer doch einen wenig soliden Eindruck.
Die Akkulaufzeit gibt Lenovo mit bis zu neun Stunden an, auch im Praxistest kann der Anwender stundenlang arbeiten, ohne besorgt auf die Akkuanzeige blicken zu müssen.
Das 14-Zoll-Display (35,6 Zentimeter) ist auf Windows 8-optimiert und erkennt laut Hersteller bis zu zehn Touch-Punkte gleichzeitig. Das Display-Glas ist aber wegen der Touch-Technik nicht aufgeraut oder beschichtet und spiegelt deshalb auch ganz beträchtlich. Das schränkt die Office-Tauglichkeit etwas ein.

Apps und Windows 8
Bei der Software-Ausstattung ist Lenovo auf den ersten Blick großzügig. Die meisten der installierten Programme, die als Kachel auf dem Windows 8-Bildschirm erscheinen, sind allerdings nur 30-Tage-Versionen oder führen auf einer Internet-Seite mit kostenpflichtigen Diensten. Unter der Kategorie “Lenovo-Apps” findet sich eine Testversion von Office 365, daneben gibt es den “McAfee Security Advisor”, ein Icon, das zu Amazons Kindle führt, eines, das zum Internet-Notizdienst “Evernote” führt und eines für Skype. Ebenfalls an Bord: eine Testversion des PDF-Programms Nitro Pro.
Für sicherheitsbewusste Anwender interessant ist “Lenovo Veriface”. Diese Gesichtserkennungs-Software sichert den Zugang zu Windows mit Hilfe der eingebauten Webcam. Diese Software ist voll funktionsfähig.
Technisch eher konservativ orientierte Office-Anwender, die es gewohnt sind, neue Programme über ein DVD-Laufwerk installieren, werden mit dem Ideapad nicht glücklich. Trotz der beachtlichen Größe verfügt der Mobilrechner nicht über ein DVD-Laufwerk. Ein externer DVD-Brenner ist als optionales Zubehör bei Lenovo erhältlich.

Convertible-Notebook im Stand-Modus
Das Flex 14 lässt sich sowohl als ganz normales Notebook als auch über das Touchdisplay bedienen. Dafür hat Lenovo den optisch etwas eigenartig wirkenden Dualmode vorgesehen. Dabei wird das Display bis zu einem Öffnungswinkel von maximal 300 Grad nach hinten geklappt. Dann steht das Notebook wie eine Art Zelt auf dem Tisch. So kann man den Touchscreen dann entweder zum Surfen nutzen oder ein Video ansehen. Ein automatische Drehung der Bildschirmdarstellung ist allerdings nicht vorgesehen.

Die Stereo-Lautsprecher bieten angesichts der winzigen Abmessungen einen erstaunlich fülligen Klang. Mit richtigen externen Lautsprechern können sie aber natürlich nicht mithalten.
Bei den Anschlüssen bietet das Flex 14 das in dieser Klasse übliche: ein HDMI-Ausgang, LAN, Kartenleser, sowie eine 3,5 Millimeter-Buchse für den Anschluss von Mikrofon oder Kopfhörer. Neben den zwei USB-2.0-Slots gibt es auch einen USB 3.0-Anschluss. Damit kann man beispielsweise große Mengen an Bildern oder Videos schnell auf eine externe Festplatte übertragen.

Viel Multimedia, ein bisschen Office
Fazit: Das Lenovo Ideapad Flex 14 ist ein solides und schön gestaltetes Multimedia-Notebook im Convertible-Format, mit dem man auch produktiv arbeiten kann. Hervorzuheben sind vor allem das großzügige Tastatur-Layout und das niedrige Gewicht. Ein ideales Gerät für Anwender, die ein schönes Allzweck-Notebook suchen und auf Höchstleistung verzichten können.
Eine mögliche Wahl ist es auch für Freiberufler, die unterwegs längere Texte tippen wollen oder Studenten, die an Mobilgeräte gewohnt sind und keinen Desktop-PC brauchen.
Als Office-Rechner für Vielschreiber oder lange Arbeitssitzungen ist es wegen des spiegelnden Displays und der nachgiebigen Tastatur nicht hundertprozentig geeignet.