Salesforce.com will Rechenzentrum in Deutschland errichten

Salesforce.com will in Europa in den kommenden zwölf Monaten 500 zusätzliche Stellen schaffen sowie drei neue Rechenzentren errichten. Im August 2014 soll eines davon in Großbritannien eröffnet werden. 2015 sollen dann welche in Deutschland und Frankreich folgen. Außerdem wird zum ersten April eine Niederlassung in Berlin eröffnet.
Als Grund für diese strategischen Investitionen nennt der Anbieter die verstärkte Kundennachfrage. Im abgelaufenen Fiskaljahr hat Salesforce.com in Europa ein Umsatzwachstum von 41 Prozent erreicht. Salesforce.com ist in Deutschland inzwischen seit zwölf Jahren vertreten und betreut Kunden derzeit von den Standorten München, Frankfurt und Düsseldorf aus.
Vor allem Start-ups nutzen laut Schreiner immer häufiger Cloud-Dienste, um ihre Lösungen abzudecken. Als Beispiele nennt Joachim Schreiner, Senior Vice President bei Salesforce.com Unternehmen wie Lieferheld, Sum up, Simpleshow und MyMüsli. Das Interesse der Start-ups sei auch ein ausschlaggebender Faktor für die Entscheidung gewesen, einen neuen Standort in Berlin einzurichten.
Mit der neuen Infrastruktur soll auch die neue Plattform “Salesforce1” unterstützt werden. Mit ihr will Salesforce eine eigene Lösung für das Internet der Dinge vorbereiten. Salesforce-Chef Marc Benioff erklärte auf der Kundenkonferenz DreamForce im November vergangenen Jahres, künftig stehe hinter jedem Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, auch ein Kunde – und den gelte es anzusprechen.
Salesforce1 werde neben der traditionellen CRM-Lösung auch andere Anwendungen wie Force.com, Database.com, Heroku oder Identity integrieren und diese für den mobilen Einsatz fit machen. So will Salesforce.com aus dem “Internet of Things” ein “Internet of Customers” machen.
Inwieweit mit der Entscheidung zum Ausbau der Infrastruktur in Europa und vor allem Deutschland auch Bedenken europäischer Kunden gegenüber dem amerikanischen Unternehmen entkräftet werden sollen, teilte es nicht mit. In der Vergangenheit verwies Salesforce.com bei entsprechender Kritik immer auf das Safe-Harbor-Abkommen der USA mit der EU. Wie viel das nach den Enthüllungen der vergangenen Monate noch Wert ist, ist aber zweifelhaft. Immerhin sind offenbar auch große Firmen von der Sicherheit der Datenhaltung in Salesforce überzeugt: Zum Beispiel nennt das Unternehmen BMW, Sixt und Carl Zeiss Vision als Referenzen.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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