Google tauscht Laufzeitumgebung bei Android aus

In den Quelltexten der Android Open Source Platform (AOSP) deuten zwei Patches darauf hin, dass die Dalvik VM in der kommenden Android-Version durch die Android-Runtime-Umgebung (ART) ersetzt wird. Darauf hat xdadevelopers hingewiesen. Bereits seit Version 4.4 ist in Android eine experimentelle Version von ART in Android enthalten, die sich über die Entwicklereinstellungen aktivieren lässt. Allerdings ist noch nicht jede App zu der Laufzeitumgebung kompatibel.
Laut xdadevelopers wird ART im nächsten größeren Android-Update als Standard-Umgebung enthalten sein. Die neue Technik bringt eine bessere Leistung für Anwendungen und Dienste. Denn während die Dalvik VM Java-Programme über die Library libdvm.so erst zur Laufzeit in Maschinencode übersetzt, erledigt ART dies mit der Library libart.so bereits während der Installation eines Programms.
Die Vorteile dieses Ansatzes sind ein schnellerer Programmstart, eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie eine allgemein verbesserten Reaktionsfähigkeit des Systems. Zudem können zum Beispiel Prozessoren Stromsparmodi früher aktivieren. Insgesamt dürfte sich durch ART daher auch die Akkulaufzeit erhöhen.

Dafür muss man aufgrund der durch ART vorkompilierten Anwendungen wohl einen zusätzlichen Bedarf an Speicherkapazität in Kauf nehmen. In einem ersten Test der Kollegen der IT-espresso-Schwestersite ZDNet mit dem Nexus 7 nahm der Platzbedarf der 102 auf dem Gerät installierten Apps durch ART um 38 Prozent zu.
Der zusätzliche Speicherbedarf ist allerdings je nach App unterschiedlich: Chrome und Firefox legen zum Beispiel von circa 72 auf etwa 76 MByte nur wenig zu, während die App für die Google Suche von 26 auf 36 MByte zunimmt. Bei QuickOffice klettert der Platzbedarf sogar mehr um das Doppelte von 12 auf knapp 30 MByte. Google Play Dienste belegen statt 23 nach der ART-Kompilierung 38 MByte.

Die als Alternative zu Dalvik bezeichnete Android Runtime (ART) wurde im Herbst 2013 mit Android 4.4 als experimentelle Laufzeitumgebung eingeführt. Damals nahmen die Kollegen von ZDNet die neue Technik bereits ausführlich unter die Luope. Ihre Erkenntnisse haben Sie im Beitrag ART: Turbolader für Android zusammengefasst.
[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]
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