Google gibt Ausblick auf die nächste Android-Version

Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O hat Google in San Francisco die kommende Android-Version offiziell vorgestellt. Zu den wichtigsten Neuerungen bei der vorerst noch als “Android M” bezeichneten Software gehören längere Akkulaufzeit und eine überarbeitet Verwaltung der App-Berechtigungen. Für die Nexus-Geräte Nexus 5, Nexus 6, Nexus 9 sowie Nexus Player steht Entwicklern ab sofort eine Vorabversion von Android M zur Verfügung. Welche Versionsnummer Android M trägt – Android 5.2 oder 6.0 – hat Google noch nicht mitgeteilt. Unklar ist auch, welche Süßigkeit sich hinter dem Buchstaben M verbirgt.
Bei der Installation einer Anwendung sollen Nutzer künftig nicht merh sofort alle angeforderten Berechtigungen erteilen müssen. Stattdessen werden Apps unter Android M den Zugriff auf bestimmte Ressourcen dann anfragen, wenn sie diese tatsächlich benötigen. Das gilt für den Abruf von Daten wie Kontakten und Fotos sowie die Nutzung von Hardwarekomponenten wie Kamera und Mikrofon.
Die Berechtigungen der Apps lassen sich zudem auch im Menü Einstellungen anpassen. Updates für Apps werden künftig allerdings auch dann ohne Rückfrage installiert, wenn sie aufgrund neuer Funktionen weitere Berechtigungen benötigen. Ob der Nutzer damit einverstanden ist, wird nicht mehr vor dem Update, sondern erst dann abgefragt, wenn die Funktionen genutzt werden sollen.
Die neu hinzugekommene Funktion Doze (auf Deutsch: Halbschlaf) soll – wieder einmal möchte man fast sagen – dazu beitragen, den Stromverbrauch von Android-Smartphones zu senken. Mit Doze wird anhand von Sensordaten festgestellt, ob ein Gerät beispielsweise abgelegt und gerade nicht genutzt wird. Das Betriebssystem geht dann in einen Low-Power-Modus über und reduziert die Hintergrundaktivitäten. Benachrichtigungen und Anrufe werden aber weiterhin durchgestellt.
Google verspricht, dass Geräte dadurch mit Android M mit einer Akkuladung doppelt so lange auskommen, wie frühere Android-Versionen. Das dürfte sich allerdings in erster Linie auf die Standby-Zeit beziehen – die Nutzungszeit mit eingeschaltetem Display sollte sich nicht verändern.
Zudem führt Google verifizierte App-Links ein. Klickten Nutzer beispielsweise in einer App auf einen Twitter-Link, werden sie derzeit gefragt, ob der Link im Browser oder in der Twitter-App geöffnet werden soll. Lässt ein Entwickler seine App für diese Funktion verifizieren, wird sie unter Android M automatisch gestartet.
Für Google Now sind zusätzliche kontextbezogene Aktionen in Vorbereitung. Sie werden durch die neue Funktionen “Now on Tap” bereitgestellt. Damit soll Google Now beispielsweise daran erinnern, dass ein Mietwagen vor der Rückgabe aufgetankt werden muss. Dafür werden dann Tankstellen in der Nähe des Autovermieters angezeigt. Google Now führt dazu künftig Standortdaten und Informationen zu Reservierungen zusammen. Ein weiteres Beispiel, das Google vorgeführt hat, ist die Frage “Wo kommt sie her” währen ein Song auf dem Gerätb läuft. Dann kann Google Now weitere Informationen zur Sängerin liefern, ohne dass deren Name erwähnt werden muss.
Mit Android M führt Google schließlich auch USB-Anschlüsse vom Typ C ein. Geräte lassen sich über USB Typ C aber nicht nur laden, sie können auch andere Geräte laden.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de