E-Commerce: Jetzt kommen Lebensmittel und Drogerieartikel

Das geht aus einer Analyse der Marktforscher der GfK hervor. Sie haben die Segmentierung des deutschen Onlinehandels 2014 vorgenommen und wagen die Prognose, dass sich bis 2025 der Anteil am gesamten Einzelhandel verdoppelt. Damit erreicht der E-Commerce-Markt in Deutschland jedoch die Sättigungsgrenze.
Die Marktforscher der GfK haben eine quantitative und qualitative Analyse der 2014 im Online-Handel erwirtschafteten Umsätze nach Warengruppen vorgelegt und auf dieser Grundlage eine Prognose für die Entwicklung des für den E-Commerce in Deutschland bis zum Jahr 2025 abgegeben. Bis dahin wird sich ihrer Ansicht nach der der Online abgewickelte Anteil Online am gesamten Einzelhandelsumsatz verdoppeln, wobei die Bereiche Lebensmittel und Drogerieartikel überdurchschnittlich zulegen.
Allerdings legen die vorhandenen Daten und ihre Auslegung laut Studienleiter Gerold Doplbauer auch nahe, “dass der Online-Handel nicht das Ende des stationären Handels bedeutet.” Auch beim E-Commerce sei ein „natürlicher Sättigungsverlauf” zu erkennen. Der wird ab etwa 2022 allmählich erreicht. Dann soll sich die jährliche Wachstumsrate auf etwa 3,5 Prozent einpendeln. Jahren wie 2014 oder 2015, wo laut Gfk durchaus um die 18 Prozent drin sind, werden die Onlinehändler dann nachtrauern.

2014 entfielen der GfK-Erhebung zufolge 8,5 Prozent des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes auf E-Commerce. Im Nonfood-Bereich betrug der Online-Anteil bereits 15,3 Prozent, im Bereich Lebensmittel und Drogerieartikel lediglich 1,2 Prozent. Dennoch repräsentiert dieser gering erscheinende Anteil bereits ein Umsatzvolumen von 2,6 Milliarden Euro. Angesichts der Tatsache, dass auf diese beiden Bereiche fast die Hälfte der Einzelhandelsausgaben eines deutschen Haushalts entfallen, ist hier dennoch noch am meisten Luft nach oben.

Höher ist die Bedeutung des Online-Handels bereits in den Sortimenten Technik & Medien, Sport & Freizeit sowie Fashion & Lifestyle. Laut Gfk entfallen in diesen drei Segmenten bereits heute rund 20 Prozent der Einzelhandelsausgaben auf E-Commerce-Anbieter. Bei diesen, bereits reifen Segmenten des Online-Marktes, erkennt die Gfk erste Sättigungstendenzen. Beispielsweise wuchs etwa der Online-Anteil für Bücher und Medien von 2013 auf 2014 nur noch marginal.
Das Segment Technik & Medien wuchs im vergangenen Jahr zwar noch um knapp 8 Prozent, was aber im Vergleich zu den Vorjahren, als zwischen 20 und 30 Prozent erzielt wurden, deutlich weniger ist. Als Ursachen dafür hat Gfk auch “Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit des stationären Handels” ausgemacht. Er habe bereits “mit neuen Konzepten und Omnichannel-Lösungen auf den intensivierten Wettbewerb reagiert und damit selbst die Online-Dynamik vorangetrieben”.

Das dürfte auch die vielfältigen Bemühungen von Unternehmen wie Amazon erklären, ihre Geschäftstätigkeit auf neue Bereiche auszudehnen – sei es der Ankauf von Altgeräten, die Auslieferung von Lebensmitteln, der Direktkauf via Bestellknopf im Haushalt oder die Übernahme der Zustellung, sei es nun wie in Versuchen in den USA mit eigenen LKWs á la Eismann und Bofrost oder gar per Drohne.
Trotz schwächerer Wachstumsraten geht die GfK davon aus, dass sich bis 2025 der Online-Anteils am gesamten Einzelhandelsumsatz nahezu verdoppelt. Er soll dann bei rund 15 Prozent liegen. Der Bereich Nonfood, also alles außer Lebensmitteln und Drogerieartikeln, soll dann sogar bei rund 20 Prozent liegen.
