Cortana lässt sich unter Android jetzt als Standard-Assistent einsetzen

Der Microsoft-Assistent kann mit der nun aktualisierten Version 1.0.0.204 daher künftig Google Now ersetzen. Er ist zwar mittels Wischen nach oben vom Home-Button aus erreichbar, jedoch nicht via Sprachbefehl.
Eine Aktualisierung von Cortana für Android auf Version 1.0.0.204 hat Nutzern die Option gebracht, das Programm in Googles Mobilbetriebssystem als standardmäßigen Sprachassistenten einzurichten. Es ersetzt damit dann Google Now und kann ebenso wie Googles Sprachassistent durch ein Wischen nach oben vom Home-Button aus aufgerufen werden, wie Microsoft-News berichtet.
Somit treibt Microsoft seine Strategie “Windows Everywhere” um einen weiteren Schritt voran. Der Softwarekonzern hatte die Beta von Cortana für Android erst im vergangenen Monat bereitgestellt, wenn auch zunächst nur für ausgewählte Tester. Anfangs ließ sie sich auch noch wie jede andere App öffnen – und zwar durch Antippen des Icons.
Die neue bedienungstechnische Abkürzung integriert Cortana zwar tiefer ins Betriebssystem, im Vergleich zu Google Now besteht aber dennoch ein wichtiger Unterschied. Dieses lässt sich nämlich auch über den Sprachbefehl “Ok, Google” starten, was für Cortana nicht gilt. Womöglich lässt sich das auch nur auf einer hardwarenäheren Ebene umsetzen, also auf einer an Microsofts Anforderungen angepassten Android-Distribution – von wem auch immer. Ein Kandidat wäre Cyanogen, das im April eine Kooperation mit Microsoft einging und dessen Apps künftig in seine Android-Fassung aufnehmen wird.
Ob viele Android-Nutzer von Google Now auf Cortana wechseln wollen, ist wieder eine andere Frage – zumal Google Now offene Schnittstellen für andere Anwendungen bietet, die sich in den Assistenten einbinden lassen und ihn so zu einer Art Kommandozentrale für die Android-Sprachsteuerung verwandeln können. Dank des Systems stehen auch Daten aus den Apps innerhalb von Google Now zur Verfügung. Das können etwa unabhängige Empfehlungen von Musik oder Restaurants sein, aber auch die jüngsten Suchergebnisse oder das letzte angesehene Rezept einer Koch-App.
Insgesamt existieren bislang über 70 Google-Now-kompatible Apps. Von zusätzlichem Interesse ist dabei, dass Google Now ja gleichermaßen für Smartwatches mit Android Wear bereitsteht. Android-Apps können ihre wichtigsten Daten damit also anhand einer solchen Integration auch auf Uhren anbieten. Eine separate App muss dazu nicht entwickelt werden. Auf diese Weise könnte der Google-Assistent mittelfristig zu einer einfachen Möglichkeit werden, mit den bereits 3500 Apps zu konkurrieren, die Apple für seine Watch vorweisen kann.
Die von den Partnern benötigte Programmierschnittstelle hatte Google im März freigegeben. Einige Arten von Benachrichtigungen seien zwar für praktisch jeden geeignet, erklärte damals die zuständige Managerin Aparna Chennapragada, Google Now könne aber mehr leisten, wenn es persönliche Vorlieben erkenne, etwa wie viel Zeit ein Nutzer vor dem Abflug am Flughafen haben möchte. In den kommenden sechs bis zwölf Monaten werde das Google-Now-Team daher seinen Schwerpunkt darauf legen, Googles Weltverständnis mit persönlichen Umständen zu kombinieren.
Eine solche Personalisierung anhand von Vorlieben ist auch zentraler Bestandteil des Konzepts von Cortana, das dieses Jahr in sechs weitere Länder kommen soll. Seit Ende Juli können im Übrigen auch Mac-Besitzer Cortana testen, indem sie Parallels 11 für die OS-Virtualisierung verwenden.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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