Groupon zieht Notbremse

Das Gutscheinportal streicht 1100 Stellen und macht Niederlassungen in weiteren sieben Ländern zu. Es reagiert damit auf den Umsatzrückgang der vergangenen Monate. Wachstum konnte Groupon nur noch in den USA erzielen.
Im Rahmen der nun angekündigten Restrukturierung entlässt Groupon rund 1100 Mitarbeiter. Der Stellenabbau trifft vor allem die Bereiche Kundenservice und Vertrieb. Darüber hinaus stellt das Unternehmen in Marokko, Panama, den Philippinen, Puerto Rico, Taiwan, Thailand und Uruguay sein Angebot ein. Bereits zuvor hatte es das Geschäft in Griechenland und der Türkei aufgegeben und seinen Mehrheitsanteil an Groupon Indien an den Investor Sequoia verkauft.
Laut einer Börsenpflichtmeldung sollen die Entlassungen die Bilanz des Unternehmens mit bis zu 35 Millionen Dollar belasten. Zu den erwarteten Einsparungen machte Groupon keine Angaben. “Wir glauben, dass wir unsere Energie und unser Geld auf weniger Länder konzentrieren müssen, damit unser geografischer Fußabdruck zu einem noch größeren Vorteil wird”, begründet Groupon-COO Rich Williams die Maßnahme.
Der im August vorgelegten Bilanz für das zweite Fiskalquartal zufolge steigerte Groupon seinen Umsatz ausschließlich in den USA. In Europa und anderen Ländern waren die Zahlen dagegen rückläufig.
Marktbeobachter sehen das Geschäftsmodell des 2011 an die Börse gegangenen Gutscheinportals aufgrund des schwierigen Verhältnisses zum Handel schon länger skeptisch. Groupon versucht deswegen, sein Geschäft mit lokalen Angeboten stärker auf den Bereich E-Commerce auszurichten, was aber offenbar noch nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt hat.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]