Deutschland von Betrugsmasche mit Dell-Support offenbar nicht betroffen

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Technischer Support (Grafik: Shutterstock/Myvector)

In den USA rufen offenbar vermehrt Telefonbetrüger Dell-Kunden an und überreden sie, eine Fernwartungssoftware zu installieren. Statt Probleme zu lösen stehlen sie dann allerdings deren Daten. Den Betrug erleichtert ihnen, dass sie über Informationen wie Serien-, Modell- und Support-Ticket-Nummern zu verfügen scheinen.

In erster Linie in den USA erhalten Dell-Kunden in letzter Zeit offenbar vermehrt Anrufe von Betrügern. Sie geben sich als Support-Mitarbeiter des Unternehmens aus und verleiten Nutzer dazu, eine Fernwartungssoftware zu installieren. Statt Probleme zu beheben, stehlen sie den Anwender dann allerdings vertrauliche Daten.

Technischer Support (Grafik: Shutterstock/Myvector)

Entsprechende Berichte von US-Medien haben auch die vom eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. getragene Initiative Botfrei.de dazu veranlasst, vor der Betrugsmasche zu warnen. Hierzulande gingen Betrüger bereits zuvor ähnlich vor, und missbrauchten Betrüger in der Vergangenheit unter anderem schon die Namen von 1&1 und Microsoft.

Update, 13. Januar 13 Uhr 15: Auf Nachfrage von ITespresso hat Botfrei.de eine missverständliche Passage in seinem Beitrag geändert. Sie konnte so verstanden werden, dass Dell-Nutzer auch hierzulande verstärkt von Betrügern angerufen werden. Das ist zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen, aktuell ist das Phänomen aber auf den englischsprachigen Raum beschränkt.

Bereits im August 2015 hatte Dell auf einer US-Support-Seite vor der Betrugsmasche gewarnt und auf Möglichkeiten hingewiesen, wie Angerufene Betrugsversuche melden können. Außerdem wird dort erklärt, dass echte Support-Mitarbeiter von Dell nie unaufgefordert anrufen. “Wir kontaktieren Sie ausschließlich über die DellConnect Software oder die Dell Support Center Software. Dies erfolgt allerdings nur, wenn Sie dieser Kontaktaufnahme in der Software zuvor zugestimmt haben”, erklärt der Hersteller.

Dell (Bild: Dell)

Da das Problem aber offenbar doch dringender wurde, hat es Dell im Oktober vergangenen Jahres noch einmal in seinem Firmen-Blog ausführlich aufgegriffen. Darin wird auch auf Möglichkeiten eingegangen, wie Angerufene in Kanada und Großbritannien Betrugsversuche melden können.

Auf Anfrage von ITespresso hat Dell erklärt, man habe in Deutschland in jüngster Zeit keine Beschwerden über derartige Betrugsversuche von Kunden erhalten. Dass sie vermehrt auftreten, könne man daher nicht bestätigen. Außerdem seien aufgrund der Vorfälle in den USA die Datenbanken mit Kundendaten überprüft worden. Dabei habe man keine Hinweise auf erfolgreiche Angriffe finden können. Darüber, woher die von den Anrufern verwendeten Daten stammen, kann derzeit also nur spekuliert werden.

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