Praxis-Tipps
So leben Lampen länger
Projektorlampe
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Egal ob ein Projektor auf DLP- oder LCD-Technologie basiert – wichtigster Bestandteil ist stets die Projektorlampe. Diese verhält sich prinzipiell wie jede andere Glühlampe: Den Großteil der aufgenommenen Energie gibt diese als Wärmestrahlung im infraroten Spektralbereich ab. Die hohe Wärmeentwicklung ist aber eine Hauptursache für die begrenzte Lebensdauer der empfindlichen Hightech-Lampen.
Häufiges An- und Ausschalten
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Die vom Hersteller angegebenen Zeiten für die Lampenlebensdauer liegen zwischen 1500 und 6000 Stunden. Je mehr sich die Lebensdauer einer Lampe ihrem Ende zuneigt, umso stärker trübt sich diese ein – das Bild wird dunkel und gelbstichig.
Wie schnell der Lampentod eintritt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Der Stromsparmodus verlängert die Lebensdauer, da dies die Wärmeentwicklung verringert. Anwender sollte den Stromsparmodus nach Möglichkeit nutzen.
Auch auf häufiges unnötiges Ein- und Ausschalten sollte der Anwender verzichten. Es sind weniger die dabei auftretenden Stromstöße, die den Lampen zu schaffen machen – das größere Problem besteht in den sich einstellenden Temperaturschwankungen. Schon ein kurzes Abschalten von wenigen Sekunden lässt die Lampe abkühlen. Dieser Effekt wird durch den Lüfter noch beschleunigt. Das Lampenmaterial zieht sich bei Abkühlung entsprechend des physikalischen Wärmeausdehnungs-Koeffizienten zusammen und dehnt sich bei Erwärmung wieder aus.
Mangelhafte Lüfter, verstopfte Filter, zugestellte Lufteinlässe oder eine Montage zu nahe an Wand oder Decke tun ein Übriges, um die Lampenlebensdauer zu verkürzen. Solche Faktoren können einen Lampenwechsel schon nach der Hälfte der Zeit erforderlich machen, die vom Hersteller angegeben wurde. Um Hitzestaus zu vermeiden, sollte der Nutzer darauf achten, dass der Hauptlüfter des Projektors mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Umgebung hat.
Die größte Gefahr lauert allerdings, wenn die Lebensdauer sehr weit überschritten wird und die Lampe im Gerät platzt. Dadurch können andere Bauteile beschädigt werden, so dass der gesamte Projektor unbrauchbar wird.
Es lohnt sich also, die Kosten von ungefähr 400 bis 600 Euro für eine neue Lampe frühzeitig zu investieren – und eventuell bereits beim Gerätekauf an eine Ersatzlampe zu denken. Hier gibt es manchmal auch Schnäppchen: Einige Händler bieten günstige Bundles aus Projektor und Zusatzlampe an
Zwei Monate Kino
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Legt man die niedrigste Herstellerangabe von 1500 Stunden zu Grunde, erhält der Anwender immer noch ein durchgehendes Kinovergnügen von beachtlichen 62,5 Tagen.
Damit könnte er theoretisch mehr als zwei Monate am Stück Filme genießen.
Rechnet man die Kosten einer Ersatzlampe auf die Betriebsstunden um, relativieren sich auch die auf den ersten Blick sehr hohen Kosten: Bezogen auf die Test-Geräte ergibt sich eine Bandbreite von 7 bis 37 Cent pro Betriebsstunde. Am günstigsten schneidet der Testsieger Philips Garbo Matchline ab.
Reduzierung der Lautstärke
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Die hohen Lampentemperaturen, die im Betrieb auftreten, müssen abgeführt werden – sonst würde sich die Lampe regelrecht selbst verbrennen oder das Gehäuse beschädigen.
Alle Projektoren sind aus diesem Grund mit ausgeklügelten Kühlungsmechanismen ausgestattet, um die anfallende Wärme (bis zu 250 Grad) aus dem Gehäuse abzuführen.
Geräte wie der NEC VT45K verfügen daher über einen Stromsparmodus. Dieser reduziert die Lampenleistung und damit die Lüfterdrehzahl. Der Anwender muss zwar ein dunkleres Bild in Kauf nehmen, die Projektor-lautstärke reduziert sich merklich.
In modernen Projektoren kommen fast ausschließlich UHP-Lampen (Ultra High Performance) zum Einsatz. Diese Technik wurde ursprünglich von Philips entwickelt, andere Firmen wie Panasonic oder Osram verwenden dafür alternative Bezeichnungen.
Diese UHP-Lampen, die es bis etwa 200 Watt gibt, liefern eine höhere Lichtausbeute und damit eine geringere Wärmeentwicklung als ältere Modelle – beispielsweise Halogen-, Metalldampf- oder auch Xenon-Hochdruck-Lampen. Es braucht also weniger gekühlt zu werden, und die Projektoren arbeiten dadurch leiser.
Bei UHP-Lampen ist der Abstand der Elektroden besonders klein, um auf diese Weise eine möglichst punktförmige Leuchtquelle zu erzeugen. Mit Hilfe eines speziellen Reflektors entsteht ein nahezu paralleler Lichtstrom, der kaum Streulicht aufweist.
Als einziges Gerät des Testfelds setzt der DLP-Projektor Iiyama DPS110 keine UHP-Lampe ein, sondern eine Quecksilber-Hochdrucklampe (HQL). Die verwendeten Leuchtmittel ähneln denen von Halogenstrahlern, der Wirkungsgrad ist aber etwas niedriger als bei der UHP-Technik.