SAN-TestLab-Report
SAN-Krankheiten werden virtuell kuriert

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Das Lab-Szenario

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Roger Howorth testete iSCSI-Kit- und Storage-Area-Network-Systeme und
machte sich mit den Vorteilen von Software zur Virtualisierung von
Servern vertraut.

Ich habe kürzlich im Labor mit iSCSI-Kit- und
Storage-Area-Network-(SAN)-Systemen gearbeitet. Die erste
Herausforderung bestand darin, eine Möglichkeit zu finden, wie unser
fünf Jahre altes Clariion Fibre Channel-Festplattensystem eingesetzt
werden konnte. Leider hatten wir es genau zu dem Zeitpunkt erworben, als
der Hersteller von EMC übernommen wurde.
Als EMC die
Clariion-Produktlinie aktualisierte, änderte man die CPUs in den
Raid-Controllern von PowerPC- zu x86-basierten Prozessoren. EMC war
nicht bereit, neue Software anzubieten, die auch von alter Hardware
genutzt werden konnte. Dagegen wollten wir die neueste Software haben,
um die neuen Tools zur Speicherverwaltung und Virtualisierung nutzen zu
können.

Glücklicherweise half uns die
Server-Virtualisierungs-Software von VMware, da wir mit ihrer Hilfe das
Clariion-System direkt an den Server anbinden konnten, auf dem VMware
läuft. Im Gegenzug virtualisierten die VMware-Tools den Zugang zum
Festplattensystem, so dass die virtuellen Festplatten, die unsere
virtuellen Server nutzten, sich in der Realität in dem Clariion-System
befanden.

Jede Festplattenpartition, die von einem virtuellen
Server genutzt wird, ist tatsächlich eine Datei im Dateisystem des
Host-Servers. Die Migration der virtuellen Server bestand daher einfach
darin, diese Dateien aus dem direkt angebundenen Speicher auf das
Clariion-System zu verschieben. Ein weiterer Vorteil dieser Art von
Virtualisierung besteht darin, dass die virtuellen Server nach dem
Verschieben nicht rekonfiguriert werden mussten. Wir benötigten etwa
einen halben Tag, um die 10 virtuellen Server-Partitionsdateien von dem
diekt angebundenen Speicher auf das Clariion-System zu verschieben.
Sobald wir aber damit fertig waren, hatten wir Geschmack an
Netzwerkspeicher gefunden und beschlossen, unseren Blade-Server zu
denselben Ressourcen Zugang zu gewähren.
Leider haben
Blade-Server keine PCI-Slots, so dass es ein Problem damit gab,
Fibre-Channel-Karten einzusetzen und an unser SAN anzuschließen. Zum
Glück half uns iSCSI, da wir damit einen iSCSI-Speicher-Server aufbauen
konnten ein so genanntes iSCSI-Target-Gerät. Dieses konnten wir an das
Clariion-System anschließen. Tatsächlich haben wir das iSCSI-Target als
virtuellen Server aufgebaut.

Verlässliche iSCSI-Target-Software

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Das größte Problem war es, verlässliche iSCSI-Target-Software zu finden.
Bis vor kurzem war Linux die einzige Möglichkeit, um iSCSI-Targets zu
testen. Von Sourceforge.net gibt es verschiedene Open-Source-Projekte;
meiner Erfahrung nach muss man jedoch ziemlich gut im Beheben von
Compiler-Fehlern sein, damit Open-Source-Produkte richtig funktionieren.
Linux-Experten machen das wahrscheinlich im Schlaf, ich aber nicht. So
geriet unser iSCSI-Target-Projekt ins Stocken, da es zu Fehlern kam, die
von Inkompatibilitäten zwischen der Linux-Version, die die Entwickler
benutzt hatten, und derjenigen auftauchten, die wir im Lab verwenden
Gentoo Linux, das keinerlei Support für das iSCSI-Projekt bietet, das
ich benutzte.

Zum Glück fanden wir eine Beta-Version eines neuen
Produktes von DataCore, das einen Windows-Server in ein iSCSI-Target
verwandeln kann. Das neue Software-Paket heißt SANmelody. DataCore wird
die Software in dieser Woche auf der CeBIT vorstellen. Es handelt sich
um das erste leicht zu verwendende iSCSI-Target, das ich kenne, und ist
damit ein echter Durchbruch, den man sich anschauen sollte.


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