Gesundheitsrisiko: Handy am Kopf gefährlicher als Mobilfunksendemasten

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Das Mobiltelefon am Kopf ist gefährlicher als die Sendemasten in der
Nachbarschaft. Das gab das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) heute in
Salzgitter bekannt. “Noch immer erscheint den Bürgern das Handy weniger
problematisch als nahegelegene Mobilfunkanlagen. Dabei führt gerade das
Handy am Kopf beim Telefonieren zu höheren Expositionen”, erläutert Dirk
Daiber, Sprecher des BfS.
Bei den Vorsorgemaßnahmen lege man deshalb
den Schwerpunkt auf die Nutzung des Handys selbst. Daiber: “So empfehlen
wir unter anderem, beim Handykauf auf einen niedrigen SAR-Wert zu
achten, mit dem Handy nur kurz zu telefonieren und, soweit möglich,
einen Festnetzanschluss zu nutzen” Gerade Kinder und Jugendliche sollten
aus Vorsorgegründen so wenig wie möglich zum Handy greifen, so Daiber
weiter.

Der Anteil der Handynutzer in Deutschland ist innerhalb
der letzten zwei Jahre von 65 Prozent auf 73 Prozent angestiegen.
Jugendliche und junge Erwachsene nutzen Handys am intensivsten – über 90
Prozent der 14- bis 24jährigen bedienen sich ganz selbstverständlich der
mobilen Kommunikationsmittel. Zugleich schätzen Eltern den Aufenthalt
ihrer Kinder in der Nähe von Mobilfunkanlagen als gefährlicher ein als
deren Handynutzung. Nur knapp ein Drittel der Befragten wusste, dass der
SAR-Wert eines Handys Auskunft über die Strahlungsintensität des
jeweiligen Modells gibt. Etwa 15 Prozent der Befragten gaben jedoch an,
in Zukunft beim Handykauf auf einen niedrigen SAR-Wert achten zu wollen.
Von den Mobilfunk-Herstellern wird das Umweltsiegel zum SAR-Wert, dessen
Limit noch weit unter den Bestimmungen in der Schweiz liegt, jedoch
weitgehend ignoriert. In der Schweiz gilt in städtischen
Ballungsgebieten ein 30fach niedrigerer Grenzwert als in Deutschland.
Für den Fall, dass tatsächlich die deutschen Grenzwerte gesenkt werden
müssten, rechnen Wirtschaftsexperten mit Mehrkosten für die
Netzbetreiber von 9,2 Milliarden Euro.

Die aktuellen Zahlen
entstammen der Studie, die das BfS im Herbst 2003 in Auftrag gegeben
hatte. Im Vergleich zu einer 2001 durchgeführten Umfrage hat sich die
Stimmungslage hinsichtlich der Besorgnis und Beeinträchtigung aufgrund
elektromagnetischer Felder nicht wesentlich verändert: Die Anzahl der
Besorgten verringerte sich von 35 Prozent auf 31 Prozent, beeinträchtigt
fühlen sich 8 Prozent der Befragten (gegenüber 6 Prozent im Jahr 2001).
Ein Trend werde jedoch frühestens nach der nächsten Befragung im Herbst
2004 auszumachen sein, erklärte Daiber weiter.

Zugleich
zeigt die aktuelle Studie, dass die Sorgen um die Gesundheit bezogen auf
die Mobilfunksendeanlagen und die Benutzung von Handys weit unter dem
Grad der Besorgnis wegen Luftverschmutzung, den Nebenwirkungen von
Medikamenten, dem Verzehr von Fleisch unbekannter Herkunft, starkem
Zigarettenrauchen sowie der Teilnahme am Straßenverkehr stehen. (dd)

(
de.internet.com
– testticker.de)

Weitere Infos:

Bundesamt für Strahlenschutz

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