Microsoft-Chef scheitert mit letzten Einigungsgesprächen bei EU-Kommissar Monti
Microsoft-Chef Steve Ballmer hat sich heute vergeblich darum bemüht, in
Gesprächen mit dem EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti eine Einigung im
europäischen Kartellverfahren zu erzielen. Das berichtet die britische
‘Financial Times’ in ihrer Mittwochsausgabe. Beide Seiten gaben nach
einem vierstündigen Treffen an, dass die Diskussion “andauere”. Es war
jedoch unklar, ob man sich zu einer weiteren Verhandlungsrunde treffen
würde. Ballmer wird nach Informationen der Zeitung jedoch die Nacht in
Brüssel verbringen.
In dem Vieraugen-Gespräch im Brüssler
EU-Hauptquartier sei man zu keiner Einigung gekommen, wie weit die
Zugeständnisse von Microsoft gehen müssten. Ballmer hatte Angebote im
Bereich Server und Media Player gemacht, weitere Zugeständnisse in
anderen Bereichen aber verweigert.
Die Strafe gegen Microsoft
steht nach einem Bericht der Tageszeitung ‘Welt’ jedoch schon fest.
Danach will die EU-Kommission ein Bußgeld von 200 Millionen Euro gegen
den Software-Konzern verhängen. Weiter soll die Firma verpflichtet
werden, eine abgespeckte Windows-Version ohne den Media Player
anzubieten. Eine Koppelung zwischen “Media Player” und Betriebssystem
Windows sei bedenklich, mehr Wettbewerb sei deshalb nötig, hieß es aus
der Kommission.
Der wichtigste Aspekt für Microsoft dürfte nicht
die Geldstrafe sein, sondern ein rechtskräftiges Urteil, nachdem der
Weltmarktführer in der EU gültiges Wettbewerbsrecht gebrochen hat.
Offiziell will die EU-Kommission ihre Entscheidung am 24. März bekannt
geben. (dd)
(
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