Ein vollwertiger PC-Ersatz
Barebones und Mini-PCs
PC im Wohnzimmer
Ein vollwertiger PC-Ersatz
Stört es Sie nicht hin und wieder, dass ein Tower-PC im Wohn- oder im
Kinderzimmer zu viel
Platz braucht? Damit ist jetzt endgültig
Schluss. Ein Mini-PC oder ein Barebone ist nicht größer als eine
Schuhschachtel und kann alles, was ein Computer so können soll. Nebenbei
sind Barebones
leise und bieten gleichzeitig was fürs Auge. Das
Grundsystem besteht aus dem Gehäuse, einem Mainboard mit Netzteil und
einem passenden Lüftersystem. Das heißt: Neben dem Barebonegehäuse
bekommen Sie einen fast fertigen PC ohne CPU, Arbeitsspeicher und
Laufwerke. Diese Komponenten muss man separat kaufen und einbauen. Wem
das zu viel Arbeit ist, der kann auf fertig bestückte Mini-PCs
zurückgreifen. Durch die kompakte Bauform ist der
Einbau von Komponenten nicht ganz so leicht wie der Zusammenbau eines
PCs im Towergehäuse. Viel Fingerspitzengefühl und Geduld sind gefragt,
damit alle Komponenten am richtigen Platz sitzen und der Deckel
anschließend wieder richtig draufpasst. Je kleiner die Abmessungen des
Gehäuses sind, desto weniger Platz ist im Inneren. Zum Mainboard liefert
jeder Hersteller entsprechende IDE-Kabel für die Laufwerke. Jeder
überflüssige Zentimeter an Kabel wird hier eingespart, und so sitzen die
Kabel an den Laufwerken wie angegossen. Weil in die Mini-PCs kein
normaler CPU-Lüfter passt, liegt dem Barebone gleich einer bei, der
meist mit dem Netzteillüfter zusammenarbeitet oder diesen ersetzt. Damit
ist ein fast lautloser Betrieb gewährleistet.
Fazit:
Ein vollwertiger PC-Ersatz
Fazit:
Ein Barebone kann einen kompletten PC ersetzen und passt
durch das noble Design auch ins Wohnzimmer. Im Inneren findet sich dennoch
genügend Platz für CD-Laufwerk und Festplatte. Und mit einer schnellen
Grafikkarte wird der Barebone zum vollwertigen Spiele-PC.
Alle
Funktionen sind onboard
Das Mainboard im Barebone braucht keinen
Vergleich mit einem normalen ATX-Board zu scheuen. In den meisten Fällen
ist auf einer Barebone-Platine mehr draufgepackt als bei einer ATXPlatine.
USB 2.0, Firewire, LAN und 5.1-Sound sind bei allen Barebones integriert, bei
einigen sogar Onboard-Grafik mit VGA und DVI-Anschlüssen. Einen
Video-out-Anschluss gibt es nur beim Digimatrix und beim Mega-PC. Dieses
Manko lässt sich durch eine TVKarte oder eine Grafikkarte mit Videoout
einfach beheben. Für die CPU-Unterstützung sind alle gängigen
Prozessorsockel zu finden, es gibt sogar schon Platinen, die mit einer
AMD-64-CPU arbeiten. Auch bei den Mainboardchipsätzen sind alle Hersteller
wie SIS, Intel, VIA und Nvidia vertreten. Biostart bietet Barebones mit
ATI-Chipsatz an. Beim Arbeitsspeicher kommen DDRModule zum Einsatz, je
nach Chipsatz mit Single-, Dual- oder Twinbank-Unterstützung.
Grafik nur für 2D-Anwendungen
Ein vollwertiger PC-Ersatz
Da die Onboard-Grafik aber nicht für Spiele ausgelegt ist, können fast
alle Barebones mit einer AGP-Grafikkarte erweitert werden. Der Typ der
Karte ist Mini-PC-abhängig, da nicht alle Grafikkarten gleich groß sind
und leistungsstarke und somit große Karten nicht überall hineinpassen.
Die folgende Crosstabelle zeigt, welche Grafikkarten in den Barebone
passen. Der Digimatrix von Asus und der Hetris von MSI können mit keiner
Grafikkarte erweitert werden. Das Referenzdesign der Geforce FX 5900
Ultra passt nur in wenige Gehäuse und scheidet wegen Überlänge und
-breite bei über 90 Prozent der Barebones als Grafikkarte aus.
Wärmeabgabe durch Heatpipes
Aufgrund der kompakten Bauweise
würde es in einem so kleinen Gehäuse schnell heiß hergehen, wenn die
Hersteller sich nicht etwas hätten einfallen lassen, um die Hitze
schnell und natürlich leise nach außen zu führen. Jeder zusätzliche
Lüfter braucht nicht nur Platz, sondern ist eine weitere Geräuschquelle.
Die Heatpipe-Technologie ist hier hilfreich und wird bei vielen Barebones
eingesetzt. So wird die Wärme der CPU über Rohre, die so genannte
Heatpipe, zum Lüfter geführt, der gleichzeitig auch die Abwärme vom
Inneren des Mini-PCs absaugt. Eine zweite Variante ist die Koppelung von
CPU und Netzteillüfter.
200-Watt-Netzteile reichen aus
Ein vollwertiger PC-Ersatz
Für einen Mini-PC reichen Netzteile mit 200 Watt, denn neben Mainboard
und CPU können meist nur ein CD-/ DVD-Laufwerk und eine Festplatte ins
Gehäuse eingebaut werden. So ergeben sich auch die kleinen Abmessungen
des Netzteils, die bei maximal 130 x 60 x 10 Millimetern liegen. Das
Netzteil reicht aus, um auch eine große Grafikkarte mit Strom zu
versorgen.
Display zeigt freien Speicherplatz
Ein
großes Display wie das des Mini Me (Austin Powers läßt grüßen) von Elito
Epox ist eine feine Sache. Im blau beleuchteten Display werden neben den
freien GByte auf der Festplatte auch der CPU-Takt und der
Arbeitsspeicher angezeigt. Wird eine MP3-Datei abgespielt, tanzt eine
Ente hin und her. Der Mini Me hat noch eine Besonderheit: Er spielt
MP3-Dateien nicht nur unter Windows, sondern auch ganz ohne
Betriebssystem ab. Eine eingelegte CD oder DVD mit diesen Dateien wird
mit einem Mini-OS lauffähig gemacht. Selbst MP3-Dateien auf der
Festplatte oder von einem USB-Stick sind so abspielbar. Der Mega-PC von
MSI und der Digimatrix von Asus können dies übrigens auch.
Shuttles hat das größte Angebot
Der Erfinder der Barebones ist
wohl Shuttle, und dort gibt es auch die meiste Auswahl, wenn es um
Design, Farbe und Funktionen geht. Für alle Prozessortypen hat Shuttle
mindestens einen Barebone im Programm. Und für alle Spielefans gibt es
die Mini-PCs auch im Tomb-Raider- oder einem anderen Spieledesign, in
silber oder schwarz.
Meinung des Redakteurs
Ein vollwertiger PC-Ersatz
Zuerst habe ich Barebones belächelt, denn so ein kleines Ding kann doch
meinem Big-Tower nicht das Wasser reichen, dachte ich. Aber die Tests
haben mich überzeugt, dass ein Barebone auch ein vollwertiger PC sein
kann. Mit einem Mini- PC mit einer 160-GByte-Platte, einem DVD-Laufwerk,
512 MByte Arbeitsspeicher und einer schnellen Grafikkarte kann ich alles
das machen, wozu ich früher einen großen Rechner im Wohnzimmer stehen
hatte. Mehr brauche ich nicht, um hin und wieder mal einen 3D-Shooter zu
spielen. Endlich sieht mein Schreibtisch zu Hause wieder aufgeräumt aus
kein störender Tower, der viel Krach macht und viel Strom frisst. Jeder
Besucher wird neidisch, und selbst die Freundin kann damit leben, dass
mein PC im Wohnzimmer steht. Der sieht nicht nur gut aus, sondern reicht
mir vollends aus.