RIAA macht mit neuer Klagewelle Jagd auf Studenten
In einer neuen Klagewelle gegen Filesharing-Nutzer legt der US-Branchenverband der Musikindustrie RIAA einen Schwerpunkt auf Studenten. Insgesamt wurden 532 Klagen gegen Unbekannt eingereicht, die Strafverfolgungsbehörden sollen nun anhand der von der RIAA gelieferten IP-Adressen die jeweiligen Nutzer identifizieren. Direkte Klagen sind nicht mehr möglich, nachdem sich mehrere Provider erfolgreich gegen eine Verpflichtung zur Weitergabe von Nutzerdaten an die RIAA gewehrt hatten. Insgesamt 89 Adressen können dabei eindeutig 21 Universitäten zugeordnet werden, teilte der Verband gestern in Washington D.C. mit.
“Jeder muss verstehen, dass er nicht immune ist gegen die Konsequenzen, die sich aus dem illegalen Tauschen in P2P-Netzwerken ergeben”, sagte RIAA-Präsident Cary Sherman. Die Klagen seien dabei jedoch als Teil einer Kampagne zu verstehen, die Musikfans weg von illegalen Angeboten und hin zu den legalen Download-Plattformen bewegen soll, so Sherman weiter. Bisher verfolgt die RIAA 1.977 P2P-Nutzer. Über 400 Verfahren wurden inzwischen mit einer außergerichtlichen Einigung und einer Geldbuße von durchschnittlich 3.000 Dollar beigelegt.
Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der RIAA, ist den meisten Nutzern bewusst, dass die Nutzung von Tauschbörsen gegen das Urheberrechtsgesetz verstößt. Ein Abbruch der Popularität der Filesharing-Dienste ist jedoch nicht spürbar. Allein für Kazaa, den Servent für das FastTrack-Netz, dessen Nutzer bisher am häufigsten verklagt wurden, verzeichnete das Shareware-Angebot Download.com 1,9 Millionen Downloads in der vergangenen Woche. (mk)
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