Betriebssysteme im Wandel
NetWare geht in Linux über

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Betriebssysteme im Wandel

Novell wird ab Ende des Jahres keine Standalone-Version von NetWare mehr
anbieten. Dieser Schritt soll die Verschmelzung des bewährten
Netzwerk-Betriebssystem mit Linux vorantreiben.

Das Unternehmen
hat den Anwendern zugesagt, dass NetWare weiterentwickelt werden wird.
Dadurch, dass das Programm mit Suse Linux Enterprise Server 9 zu einem
neuen Produkt namens Open Enterprise Server (OES) kombiniert wird,
sollen die Käufer sogar die Möglichkeit erhalten, eine flexiblere
Server-Architektur zu gestalten. Dieser Ansatz könnte vor allem Firmen
gefallen, die von Unix und proprietären Umgebungen migrieren, und er
könnte zu einem gewissen Grad auch für alle interessant sein, die nach
Alternativen zu Windows und Active Directory suchen.

Während
Novell sich anstrengen muss, Besorgnis um die Zukunft von NetWare zu
zerstreuen, setzt das Unternehmen zunehmend auf Open-Source-Funktionen
und Entwickler. OES wird die neuen Funktionen von NetWare 7 beinhalten,
das nach Angaben von Novell 12 Monate vor dem geplanten Termin auf den
Markt geht. Außerdem werden die NetWare- und Suse Linux-Kernels
integriert. Verwaltungs-Tools und Datei-, Druck- und andere
Netzwerkdienste werden bei NetWare und Suse zum Standard werden. Novell
hat zwar bereits einige NetWare-Dienste auf Linux verfügbar gemacht, die
Markteinführung von OES wird jedoch die Möglichkeit bieten, aktuelle
Versionen dieser Dienste zu erhalten.

“Im Moment gibt es die
Funktionalität von NetWare 6.5 noch nicht zu 100%, aber am Ende des
Jahres wird man in der Lage sein, Datei-, Druck, Verzeichnis-,
Messaging- und andere Dienste auf NetWare und Suse auszuführen,” sagt
Steve Gaines, Technical Director von Novell UK.

Da NetWare noch
immer hohe Einkünfte für Novell erzielt, versucht die Firma, ihre Kunden
bei der Stange zu halten, einschließlich aller, die eine Migration in
eine neue Umgebung erwägen. “Wir haben zugesagt, dass wir NetWare nicht
fallen lassen, sondern es um Linux ergänzen, und zu diesem Versprechen
stehen wir,” verkündete Novell-Geschäftsführer Jack Messman bei der
BrainShare-Konferenz des Unternehmens letzte Woche in Utah.

Gleichzeitig räumte Novell in einer Mitteilung ein, dass OES Kunden
“Flexibilität beim Timing des Übergangs zu Linux” bietet und als “Brücke
zwischen Suse Linux und NetWare, die Kunden eine Alternative bei der
Entscheidung über ihre künftigen IT-Bedürfnisse bietet,” zu sehen ist.

Novell kündigt zwar an, dass alle jetzigen NetWare-Uuser mit Wartungs- und
Upgrade-Verträgen freien Zugang zu OES erhalten würden, Preise und
Lizenzdetails für alle Kunden ohne laufenden Vertrag wurden jedoch noch
nicht angekündigt. Firmen, die hinsichtlich ihrer NetWare-Investitionen
schwanken, werden sich diese Bedingungen genau anschauen. “Hier den
richtigen Weg zu finden, wird eine Herausforderung für Novell werden,”
meint Richard Berend, Technical Director von Lankind, einer
Beratungsfirma, die Firmen bei der Migration von NetWare zu anderen
Plattformen hilft. “Microsoft könnte bei den Preisen die Hosen herunter
lassen, aber Novell kämpft ums Überleben.”

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