IT Security – Glosse
Spam der nächsten Generation

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IT Security – Glosse

Firmen, die ihrem Personal die Nutzung von Instant Messaging-Systemen
erlauben, werden ihre Produktivität bald von einer neuen Qualität des
Spam bedroht sehen. David Neal gibt Ratschläge, wie dem Übel beizukommen
ist. Datenschützer werden die Tipps nicht unbedingt mögen.

Neulich habe ich gehört, dass AOL unter seinen Kunden einen Porsche als
Treuebonus verlost hat. AOL, selbst bekannt dafür, mit der
Regelmäßigkeit eines Metronoms unerwünschte DVDs und CDs zu verschicken,
fühlt sich offensichtlich pikiert, dass es noch andere gibt, die ihren
Abonnenten lästige Informationen ins Haus schicken.

Also greift
es – vom hohen Ross – bei E-Mail-Spammern hart durch und profitiert
dabei selbst. Um die Leute am “Gewinn” teilhaben zu lassen, werden
Verlosungen veranstaltet. Der Erste im Krabbelsack ist ein 2002 Porsche
Boxster S, ergattert in einer Gerichtsverhandlung gegen einen, der – so
schätzen die Leute bei AOL, und die müssen es wissen – mit seinen
Massenmails eine ganze Menge Geld gemacht hat.

Ich werd’
zum Spammer!

Das brachte mich auf die Idee, dass ich
vielleicht auch eine Menge Geld verdienen könnte. Ich beschloss also,
Spammer zu werden. Das einzige Problem war, dass ich nicht das Geld
hatte für einen Server, eine Komplettausrüstung zum Versand von
Massenmails, eine Armee von willigen Idioten, schnittige Klamotten,
einen Viersitzer Cabriolet und was man sonst noch so als moderner
Bösewicht braucht. Deshalb ließ ich stattdessen einen Haufen Anzeigen in
Postkartengröße drucken und verteilte sie ans Volk.

Leider lief´s
nicht besonders gut. Mein erstes Angebot betraf etwas, das, sagen wir,
in der Nähe des männlichen Herzens liegt, das heißt, offen gestanden,
etwas näher am Hüftknochen. Ja, es handelte sich um den guten alten
Penis-Vergrößerer, doch bis jetzt ist das Interesse eher gering.
Vielleicht hätte ich meine ersten Flyer nicht gleich im Duschraum
unseres Fitness-Studios verteilen sollen. Ich denke, da bin ich zu
direkt auf die richtige Zielgruppe zugegangen.

Spam schert
sich wie die Tauben am Trafalguar Square wenig darum, wo der Mist landet

Spam geht da nicht so gezielt vor. Spam schert sich ebenso wenig wie die
Tauben am Trafalgar Square darum, wo ihr Mist landet. Doch angesichts
der enttäuschenden Ergebnisse beschloss ich, meine neue Karriere wieder
zu beenden, bevor sie richtig begonnen hatte. Der Konkurrenzkampf ist,
nebenbei gesagt, unerbittlich und stets wachsend.

Man hört jetzt,
dass Spammer sich den Instant Messaging-Bereich erschließen, um ihre
Botschaften noch weiter unter die Leute zu bringen. “Spim” (ich bringe
das Wort kaum über die Lippen) soll sich bis Ende des Jahres um das
Dreifache auf eine Zahl von 1,2 Billionen Nachrichten vermehren. Wer
also Instant Messaging nutzt und sich von “Spimmern” bis jetzt
vernachlässigt fühlt, braucht sich nicht darüber aufzuregen. Sie werden
uns bald alle erwischen.

Diese Epidemie könnte tatsächlich die
Produktivität von Firmen, in denen die Mitarbeiter Instant Messaging
nutzen, ernsthaft bedrohen. Um das Problem anzugehen, müsste man zuerst
einmal herausbekommen, welche Systeme vom Personal genutzt werden, und
für welchen Zweck. Instant Messaging hat in einigen Arbeitsumgebungen
durchaus seinen Platz, aber in anderen ist es nichts als eine
Verschwendung von Ressourcen.

Mitarbeiter überwachen bringt
Sicherheit

Die Software für eine entsprechende
Überwachung gibt es, also sollte man sie nutzen. Wenn irgendwo was nicht
stimmt, reden Sie mit Ihren Leuten und fragen Sie nach, was sie nutzen
und wofür. Und wenn es unangebracht ist, sagen Sie es ihnen – oder
stellen Sie einfach entsprechende Regeln auf. Bauen Sie diese in
Arbeitsverträge ein, dann können die übereifrigen Datenschützer nicht
meckern.

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