Karteileichen: Mehr als ein Fünftel der T-Online-Nutzer sind keine
Auf Druck internationaler Aktien-Analysten muss die Telekom-Tochter ihre
Zählweise jetzt aufteilen: “Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins
Kröpfchen”. Weil die Zählweise vorher nicht transparent war, so der
Berliner Tagesspiegel, musste das Untenehmen nun kurz vor der
Hauptversammlung eine neue Umsatz- und Kundenstatistik einführen. Diese
in einer Präsentation genannte Neuzählung schreckte nicht nur die
Finanzanalysten, sondern auch die deutsche Presse auf. Denn zuvor zählte
das magentafarbene “T” auch Online-Nutzer mit, die keine festen Kunden
sind. Rund 21 Prozent der T-Onliner sind demnach unregelmäßige Kunden,
die sich manchmal per Call-by-Call einwählen oder über T-Online einen
DSL-Anschluss beantragten. Diese wurden mitgezählt – selbst, wenn sie
den Zugang nur nutzten, um sich bei einem Mitbewerber einzuwählen.
Die neue Messung soll mehr Transparenz bieten, beruhigte der Konzern. Ulrich
Hocker, Chef der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz,
meinte jedoch gegenüber dem Tagesspiegel, die Änderung sei “ein
Desaster”. Jede Korrektur der Kundenzahlen sei Gift für die Börse.
Für T-Online-Aktionäre wird sich diese neue Ehrlichkeit möglicherweise in
Verlusten auszahlen; die Branche dagegen reagiert mit Schadenfreude. (mk)
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