Digitaler Videorekorder
LinDVR auf der Heft-CD

BetriebssystemKomponentenOpen SourceSoftwareWorkspace

Video Disk Recorder

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Herzstück von LinVDR ist der Video Disk Recorder, kurz VDR, von Klaus Schmidinger. Die Linux-basierte Software eignet sich ideal, um einen Rechner mit den Funktionen eines digitalen Fernsehers und Festplatten-Videorekorders auszurüsten.

Die Hardwareanforderungen sind gering. Für LinVDR ist aber zwingend eine DVB-Karte mit integriertem MPEG-2-Decoder notwendig (etwa die Nexus-S). Diese Karten haben eigene Ausgänge für Ton und Bild. Das Videosignal gelangt so auf einen Fernseher, die Audiodaten in Stereo oder 5.1-Sound in einen Verstärker.

Außer zur Installation braucht der Rechner weder Monitor noch Tastatur, die Steuerung erfolgt wohnzimmertauglich per Infrarotfernbedienung. Eine geeignete DVB-Karte gibt es ab 200 Euro, die Ansprüche an den Rest der Hardware sind dafür gering. Da für DVB- und DVD-Wiedergabe der MPEG-2-Decoder auf der Karte den größten Teil der Arbeit übernimmt, reichen bereits ein 200-MHz-Prozessor und 32 MByte Arbeitsspeicher aus.

DivX-Wiedergabe ist anspruchsvoller, da die MPEG-4-Daten in MPEG 2 umgerechnet werden. Die Festplatte muss nicht schnell, auf jeden Fall aber groß sein. Aufnahmen aus dem Fernsehen fressen pro Stunde etwa 2 GByte. Über nachträglich zu installierende Skripte ist es möglich, diese Videos in andere Formate wie DivX oder SVCD-/DVD-Images umzurechnen.

Installation LinVDR

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Hardwarevoraussetzungen
Am einfachsten ist die Installation auf einer ansonsten ungenutzten Festplatte, die am besten am ersten IDE-Kanal als Master angeschlossen ist. Wer noch andere Partitionen auf der Platte hat, sollte vorab alle wichtigen Daten sichern. Die Partitionierung für LinVDR ist in diesem Fall von Hand durchzuführen. Um die Installation von der Heft-CD/ DVD zu starten und später SVCDs und DVDs anzusehen, ist natürlich auch ein DVD-Laufwerk notwendig. Unter Umständen müssen Sie im Bios-Setup die Bootreihenfolge anpassen, damit das System versucht, von der CD zu starten. Zwar kommen neuere Versionen von VDR auch mit den günstigeren Budgetkarten ohne MPEG-2-Decoder zurecht, die Distribution LinVDR setzt aber eine ?full-featured? DVB-Karte voraus, die Ausgänge für Fernseher und Soundanlage hat.

Installation II

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In dieser Anleitung gehen wir davon aus, dass der Video-PC eine Festplatte hat, die ausschließlich für LinVDR genutzt werden soll. Legen Sie die Heft-CD/DVD ins Laufwerk und starten Sie den Rechner neu. Nach einem Begrüßungsbildschirm öffnet das LinVDR-Setup ein Menü zur Auswahl der gewünschten Sprache. Die im Anschluss angezeigten Installationshinweise sollten Sie genau lesen, da sie wichtige Hinweise auf mögliche Probleme enthalten. Die Setup-Routine bietet nun eine automatische Installation an (siehe Bild rechts), die alle Daten auf der Festplatte löscht, eine große Partition für LinVDR einrichtet und die Distribution installiert.

Partitionieren
Wenn Sie sich gegen die automatische Installation entschieden haben, startet das Tool fdisk. LinVDR benötigt nur eine einzige Partition, nicht wie sonst bei Linux üblich je eine für Boot, Swap und System. Nach dem Anlegen der LinVDR-Partition verlassen Sie fdisk; das Setup-Programm fragt dann nach der Partitionsnummer und bietet an, sie zu formatieren.

Über 20 Plug-ins

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Nach erfolgreicher Installation nehmen Sie die CD/DVD aus dem Laufwerk und starten den Rechner neu. Ein Konfigurationsprogramm zeigt dann eine Liste der zur Auswahl stehenden Plug-ins an, beispielsweise für DVD- und SVCD-Wiedergabe. DivX, Xvid, MP3 & Co. spielt der MPlayer ab. Das Kalender-Plug-in zeigt Sendungen in einer scrollbaren Zeitleiste an, Videotext dekodiert OSD-Teletext, und auch ein Plug-in zum Abrufen eines POP3- oder Imap-Postfachs ist mit von der Partie.

Erste Schritte
Nach der Konfiguration startet die eigentliche Software, der Video Disk Recorder (VDR). Einige Fernbedienungen sind bereits konfiguriert, so etwa die der Hauppauge Win TV Nexus-S. Für den Fall, dass die Fernbedienung nicht auf Anhieb funktioniert, lässt sich VDR auch per Tastatur steuern. Hierzu schalten Sie mit [Alt F10] auf die VDR-Konsole, die Pfeiltasten schalten den TV-Kanal um. Das Erscheinungsbild des Onscreen-Displays ist über das Einstellungsmenü anpassbar. Sehr zu empfehlen ist der Elchi-Stil, der die sonst recht trist wirkenden Anzeigen aufpeppt. Die Screenshots sind zudem mit einem Patch namens Improved OSD gemacht, der unter anderem Senderlogos einbaut.

Die Web-Oberfläche erreichen Sie über die IP-Adresse des LinVDR-Rechners, also beispielsweise mit http://192.168.0.3/.
Benutzername und Passwort sind linvdr.

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