Voice over IP
Attraktive Preisangebote pushen Internet-Telefonie

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Voice over IP

Die Konkurrenz schläft nicht. Das gilt auch unter Anbietern von Internet-basiertem Telefonieren, so dass Unternehmenskunden sich eines breiten Spektrums preisgünstiger Angebote erfreuen können.

Der britische Telekommunikationsanbieter Europass Telecom hat gerade erst einen Service gestartet, mit dem Abonnenten andere Abonnenten des Dienstes irgendwo auf der Welt zu jeder Tageszeit umsonst kontaktieren können. Das Projekt geht Anfang Juli in Betrieb. Der NoodleOffice-Service kostet den Verbraucher gut 10 Euro pro Monat plus etwa 200 Euro für den erforderlichen Handapparat und die Verbindungsbox. Für die Anrufe zu anderen NoddleOffice-Abonnenten – in unbegrenzter Zahl – werden keine weiteren Gebühren fällig. Auch der Luxemburger Dienst Skype wird in Europa viel genutzt – und kostet nichts.

Vergleichbare Angebote kamen im letzten Monat von OnInstant und Gossiptel. Und AT&T gab ebenfalls letzte Woche bekannt, dass es gegen Ende dieses Jahres einen Versuchslauf mit VoIP ((Voice over IP) für den Einsatz zu Zweigstellen und Heimarbeitern starten werde; ein Erscheinen auf dem kommerziellen Markt sei dann für 2005 geplant. Etwas später werden wohl auch Gateways für Verbindungen zwischen Abonnenten und Benutzern anderer VoIP-Dienste und Standard-Analogtelefonen über das öffentliche Telefonnetz (PSTN) bereitgestellt werden – allerdings nicht ohne Zusatzkosten.

Preiswertes DSL pusht die Internet-Telefonie

Die Qualität von VoIP-Anrufen übers Internet hat sich mit der Verbreitung von Breitband-DSL, kombiniert mit einem Basisnetz aus Verbindungsleitungen höherer Kapazität, deutlich verbessert. Nach Aussagen von Service Providern lässt sich damit auch der Verkehr effizienter steuern und eine bessere Service-Qualität (QoS) erreichen.

British Telekom hat letzte Woche ein Testprojekt mit einem VoIP-Service namens “BT Communicator” für den Home-Bereich gestartet und plant auch eine entsprechende Business-Version. Analysten meinen, das deutliche Engagement von BT für eine Migration des Voice-Verkehrs weg vom analogen PSTN und hin zu IP-Netzwerken im Jahr 2006 lässt bei dem Unternehmen eine gewisse Nervosität erkennen. Die ist bedingt durch die Angst, andernfalls seine Geschäfte an Start-ups zu verlieren. “Ein aggressiver Wechsel von leitungsvermittelten Netzwerken zu IP macht BT viel weniger verwundbar durch IP-Telefonie-Konkurrenten”, meint Neil Rickard, Analyst bei Gartner. “Die klassische Haltung etablierter Telefonbetreiber ist entweder ein Auf-der-Stelle-Treten und Verlangsamen des Fortschritts, oder gleich mit den Wölfen zu heulen.”

OnInstant-Chef Nick Ogden geht davon aus, dass die Entwicklung der IP-Anrufe über Breitbandverbindungen nicht mehr aufzuhalten ist. Dabei gilt: Je höher die Bandbreite, desto besser die Sprachqualität. Abgesehen von der PC-Netzwerk-basierten IP-Telefonie arbeiten viele Telekommunikationsfirmen zur Kostensenkung ohnehin schon mit Internet-Technik im Hintergrund. Was der User hier nicht merkt, sollte er künftig auch in den auf IT-Systemen integrierten VoIP-Lösungen nicht mehr hören.

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