Enterprise Computing
Warten auf die Leistungsexplosion

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In den nächsten Jahren werden Systeme, die auf hybriden 32/64-Chips basieren, die Server-Räume von Unternehmen beherrschen. Martin Banks erläutert die Implikationen ihrer zunehmenden Popularität.

Was wird im Jahr 2008 die Spezifikation für einen Windows-basierten Server auf Einsteigerniveau sein? Angesichts dessen, was gerade in der Halbleiter-Industrie geschieht, wird es wahrscheinlich folgende Spezifikation sein: ein Acht-Wege System – AMD Opteron oder Intel EM64T – mit einem Terabyte Festplattenspeicher und einem Gigabyte RAM je Prozessor.

Geht man davon aus, dass nur die knauserigsten IT-Direktoren Systeme auf Einsteigerniveau spezifizieren, wird der typische Server im Jahr 2008 etwas sein, das nach heutigen Standards furchtbar leistungsfähig ist.

Der Marktforschungsfirma IDC zufolge werden bis 2008 Windows-basierte Systeme 60 Prozent des Server-Marktes ausmachen. Das ist etwas weniger als der Marktanteil von Windows, der für 2003 gemeldet wird. Linux holt schnell auf, mit einem prognostizierten Marktanteil von 29 Prozent im Jahr 2008. Letztes Jahr waren es noch 12 Prozent.

Die wachsende Popularität von 32bit-Chips mit 64bit-Erweiterungen, die alte 32bit- und neue 64bit-Anwendungen ausführen können, wird allerdings Microsoft zu Gute kommen.

Intel hat unlängst angekündigt, dass die Firma mit dem Opteron-Prozessor von AMD mittels eines eigenen 32bit/64bit-Äquivalents gleichziehen wolle. Es soll EM64T heißen und später im Jahr auf den Markt kommen. Microsoft konnte daher eine einzige Code-Basis für Windows ankündigen, die beide Prozessor-Produktlinien abdeckt. Der Druck, eine spezifische Version für den exklusiven 64bit-Itanium-Prozessor von Intel anzubieten, lässt dadurch allmählich nach.

Es wird berichtet, dass die nächste größere Version von Windows mit dem Code-Namen Longhorn sich an dem 64bit-Aspekt dieser Prozessoren orientiert. Allerdings werden 32bit-Systeme in den nächsten Jahren noch lange nicht verschwinden, nicht zuletzt, weil bei vielen Anwendungen die zusätzliche 64bit-Leistungskraft in der Praxis keine Vorteile bieten wird. Überall werden die alten 32bit-Systeme in Firmen beweisen, dass sie ihren Zweck erfüllen und dass jedes größere Upgrade eine unnötige Ausgabe wäre

Einige Anwendungen wie Exchange und SQL Server könnten jedoch zweifellos von der 64bit-Leistung profitieren. Es ist noch gar nicht so lange her, dass der maximale Speicheradressenplatz für einen 32bit-Prozessor – vier Gigabyte – als mehr galt als von Business-Anwendungen jemals benötigt würde. Viele Datenbanken und Business-Systeme bewegen sich jedoch heutzutage nahe an dieser Grenze, die in nächster Zeit den Anwendungsbereich und die Skalierbarkeit einiger gebräuchlicher Anwendungen beschränken wird.

Die Einführung von 64bit-Speicheradressierung wird diese Einschränkung beseitigen, so dass Datenbank-Technologien auf neue Art und Weise genutzt werden können.

Und sollte Microsoft seiner üblichen Versuchung widerstehen, die verfügbare Kapazität mit unnötigen und irrelevanten Funktionalitäten aufzusaugen, könnte das Unternehmen vielleicht feststellen, dass es einen größeren Marktanteil erringen könnte.

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