Tech Talk ? Kabel-Guide
Die richtigen Kabel für das LAN
Kat5e-Kabel
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Auch wenn sehr schnelle WLAN-Komponenten bereits Datendurchsätze bis zu 20 MBit/s schaffen, bleibt das Kupferkabel dennoch die schnellere Variante. Bruttoraten von 100 MBit/s sind die Regel. In der Realität bleiben im besten Fall um die 90 MBit/s netto davon übrig. Der Verlust lässt sich durch den Protokoll-Overhead erklären.
Für eine schnelle Datenübertragung benötigt der Anwender mindestens Kabel der Kategorie 5 . Der Standard basiert auf der IEEE-802.3-Zertifizierung. Kat5 oder auch Fast Ethernet genannte Kabel basieren auf der Norm ISO/IEC11801-EN50173. Entsprechende Kabel erlauben eine Übertragung bis 100 MHz. Das Haupteinsatzgebiet sind strukturierte Verkabelungen nach 10BaseT und 100BaseTX. Solche Kabel benötigen Sie beispielsweise zur Verbindung von PCs mit dem Switch oder dem DSL-Router.
Eine Variante sind die Kat5e-Kabel. Diese Kabel entsprechen ebenfalls der ISO/IEC11801-EN50173-Norm für Netzwerk-Verkabelung und erlauben eine Übertragung bis 200 MHz. Die hochwertigen Leitungen verfügen über eine doppelte Abschirmung, sind störungsfrei und mit Folien- und Geflechtschirm ummantelt. Ebenso wie bei Kat5 sind die Kabel für 10BaseT-, 100BaseTX-Netzwerke geeignet, und für die schnellere Datenübertragung mit Gigabit-Kupfer-Komponenten. Daher sind Kat5e-Kabel erste Wahl für Anwender, die beispielsweise schon Gigabit-Komponenten einbinden oder in der Zukunft verwenden wollen.
Weitere Gigabit-Kupfer-taugliche Kategorien: Kat6 oder Kat7. Hier sind Bandbreiten mit 600 MHz realisierbar. Wenn in Zukunft Gigabit-Kupfer-Komponenten im LAN arbeiten, sind Kat6-Kabel zweckmäßig.
Mindestanforderungen
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Bei der Wahl des Kabels ist Folgendes zu beachten: Das Kabel sollte ein 8-poliges Rundkabel sein. Wichtig ist außerdem, dass die Leitungen einen Folien- und Geflechtschirm (SFTP) zur störungsfreien Datenübertragung aufweisen. Daneben sollte die Leitung beidseitig geschirmte RJ45-Stecker besitzen, am besten mit vergoldeten Kontakten und Kabelknickschutz. Je besser die Stecker abgeschirmt sind, umso weniger Störeinflüsse beeinträchtigen den Datenfluss.
Auf dem Foto finden Sie Beispiele für gute Stecker. Nicht nur aus Umwelt-Erwägungen lohnen sich Kabel aus halogenfreiem PVC. Denn hier sind die Kosten für die Entsorgung geringer als bei gängigen Kabeln.
Maximale Kabellänge
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Die maximale Segmentlänge eines Kupfer-Kabels erklärt sich wie folgt: Kabel übertragen Signale nur verlustbehaftet, nach einer bestimmten Strecke ist ein Teil dieser Signal-Energie verbraucht (bei Kat5, 100 Meter).
Um eine sichere Datenübertragung mit einer bestimmten maximalen Bitfehlerrate zu gewährleisten, sind in der Kupfer-Kabel-Zertifizierung nach IEEE 802.3 die maximalen Segmentlängen definiert: 10 und 100 BaseTX mit 100 Meter Twisted Pair (Kat5), 1000 BaseTX (Gigabit) ebenfalls 100 Meter Twisted Pair (Kat5).
In diesem Zusammenhang ist auch die Signallaufzeit von Bedeutung. Um die Kollisionserkennung im Ethernet sicherzustellen, darf ein Signal für den Weg hin und zurück zwischen den entferntesten Punkten im lokalen Netzwerk nicht mehr Zeit benötigen als das kleinste Paket dauert ? das sind 51,2 µs bei 10 MBit/s ? die so genannte Slot-Time.
Passive (Kabel) und aktive Komponenten (Switch) besitzen eine Laufzeit pro Längeneinheit beziehungsweise Gerät. In erster Näherung ergibt sich also die maximale Netzwerk-Ausdehnung zwischen den entferntesten Punkten aus der Differenz von Slot-Time und der Summe der Laufzeiten der aktiven Komponenten, verteilt auf die spezifischen Laufzeiten der eingesetzten Kabelmedien.
Ein weiterer Aspekt für die verlustfreie Datenübertragung via Kabel im lokalen Netzwerk ist die Dämpfung. Die Dämpfung bezeichnet die Minderung der übertragenen Energie eines Signals im Verlauf einer Übertragungsstrecke. Je kleiner der Wert, desto höher die Datenrate. Der Wert für die Dämpfung von Kat5-Kabeln (Fast Ethernet) liegt beispielsweise bei 10,7 dB.
Allerdings kann die Datenübertragung bei unsachgemäßer Installation ebenfalls zu Kollisionen und damit zu Datenverlusten führen. Wenn vorgeschriebene Biege-Radien (je nach Güte des Kabels) missachtet werden oder die maximale Zugbelastung überschritten ist, gehen im schlimmsten Fall bis zu 30 Prozent der theoretischen Bandbreite verloren. Deshalb sollten Sie alle Kabelverbindungen mit einem entsprechenden Prüfgerät testen. Kabeltester für alle Kategrorien gibt es beispielsweise von
Fluke.