Web-Services
Wimbledons Webauftritt: Service mit As

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Jeder wird zustimmen, dass Firmen eine Website als Kommunikationstool brauchen, die auf ihre Marken und Geschäftsziele abgestimmt ist. Das Mindeste ist, dass Sites attraktiv gestaltet sind und dem Besucher rasch die gewünschten Informationen liefern. Doch da Unternehmens-Sites üblicherweise von einer Halbtagskraft betreut werden, im besten Fall von einem kleinen Team, fehlt es ihnen oft an innovativen Ideen, Aktualität und Frische. Unter den Websites von Sport-Events hingegen findet man immer mehr Musterbeispiele dafür, wie Sites eigentlich aussehen sollten.

Die meisten Besucher der offiziellen Wimbledon-Website können sich wohl kaum vorstellen, dass ein Team von mehr als 50 Leuten laufend daran arbeitet. Für ein weltweites Publikum von etwa 4 Millionen Fans sowie ein internes Publikum von Kommentatoren, Teilnehmern und Besuchern wird die Site ständig aktualisiert und gewartet.

Dieses Jahr wurde die Website für die Anzeige auf PDAs und Smartphones optimiert, so dass zum ersten Mal auch kleine Videoclips über ein Wi-Fi-Netzwerk betrachtet werden konnten. Außerdem gab es eine Realtime-Spieltabelle, mit Hilfe derer auch Fans in ihren Büros sich auf dem Laufenden halten konnten, ohne die ganze Site laden zu müssen. Und auf dem Wimbledon-Gelände selbst wurden 60 PDAs und Laptops zur Verfügung gestellt für den wachsenden Zugriff auf das Intranet.

Zum Wimbledon-Team gehörten auch drei “Spotters”, Leute, die nach Trends und interessanten Ereignissen Ausschau hielten, die sie unter den riesigen Massen von Daten über die Spieler und die Spiele finden konnten. Immer wenn sie etwas Interessantes entdeckten, konnten sie es als kleine Textnotiz über den Intranet-Service sofort an die BBC-Kommentatoren melden. Viele derer, die an der Site arbeiten, reisen um die Welt von einem Grand Slam-Turnier zum anderen, um einen detailliert abgestimmten Webauftritt zu gewährleisten – was zeigt, dass das Webteam ein zunehmend differenziertes Aufgabengebiet beherrschen muss.

Natürlich hat der nachlassende Boom des Internet-Business mancherorts den Websites die Frische aus den Poren gezogen. Kaum einem IT-Manager dürfte es heute gelingen, auch nur ein Prozent des Budgets einer größeren Sport-Site zu rechtfertigen. Intranets, die von Unternehmen wie IBM (Sponsor der Wimbledon-Site) beworben werden, leiden auch unter dem Erfolg von unternehmensinternen E-Mail-Systemen wie IBM´s Lotus Notes – teilen sich doch alle gegenseitig Neuheiten mit und degradieren damit oft den Wert der professionell zusammengetragenen Informationen.

Doch generell könnten Unternehmen viel lernen von den Strategien einer Wimbledon-Website oder ähnlichen Online-Systemen. Die meisten Betriebe sollten ihre Web-Aktivitäten als Drehscheibe ihrer Unternehmenskommunikation betrachten und bestrebt sein, ständig Neues einzuführen und sowohl Qualität als auch Aktualität der Information sowie die Zugriffstools zu verbessern. Die Website entwickelt sich immer mehr zu Empfangshalle, Unternehmensbroschüre und Kontaktzentrum in einem, doch sie schreit in den meisten Firmen geradezu nach einer Generalüberholung.

Die meisten Sites sind vergleichbar mit Eisbergen: Ein klein bisschen Information schaut oben raus, der Rest bleibt im Untergrund. Sport-Sites beweisen, dass viel mehr Information in ein leicht zugängliches Format gepackt werden kann. Die meisten Firmen behaupten, kein Geld für hochkomplexe Web-Operationen zu haben, doch mir scheint, hier wird am falschen Eck gespart, nämlich dort, wo Interessenten zu allererst mit der Firma Kontakt aufnehmen. Das Web hat entscheidend zum Erfolg von Sportmarken beigetragen. Es wird Zeit, dass auch alle anderen Firmen sich das Web mit demselben Enthusiasmus zunutze machen.

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