Datenschutz
Big Brother kann die gesammelten Daten gar nicht auswerten

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Ein leitender Beamter der Strafjustiz meinte kürzlich zu mir, dass wir uns keine Sorgen um Big Brother machen müssten. Was die Öffentlichkeit sehen müsse, fuhr er fort, sei, dass die Regierung nur aus einem Sammelsurium von Lobbyisten, Interessensvertretern und alt gewordenen Maschinenstürmern sei.

Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so toll ist, dass unsere Politiker viel zu inkompetent sind, um einen Polizeistaat aufzuziehen.

Es ist aber klar, worum es geht.

Theoretisch ist es heutzutage viel einfacher, die riesigen Datenmengen zu überwachen, die produziert werden – man denke nur an sämtliche Aktivitäten der Regierungen nach dem 11. September.

Wir können uns allerdings gar nicht entscheiden, was wir denn nun überwachen wollen.

Eine ganze Reihe von Gesetzen legt fest, dass jegliche Kommunikation dokumentiert werden muss, damit wir nicht schummeln; andere bestimmen, dass diese Daten vernichtet werden müssen, um den Datenschutz zu sichern.


Das kann zu tragischen Ergebnissen führen.

Welche Daten wie, wann und weshalb gesammelt werden, ist eines der wichtigsten Themen der Gesellschaft, aber wir stecken alle zu tief im Sumpf aus E-Mail und Textdokumenten, um das zu erkennen.

Die Schwierigkeiten werden deutlich, wenn sie im Alltag auftauchen. Ich gehe davon aus, dass wir alle noch Gelegenheit haben werden, die Datensammelgelüste von Herrn Schily zu bereuen.

Bei jeder Schlagzeile der Bild-Zeitung sieht er vor seinem inneren Auge eine neue Datenbank.

Ich glaube nicht, dass irgend jemand eine Ahnung hat, wie die Daten effektiv verwaltet und zugänglich gemacht werden, was die politischen und juristischen Implikationen sind, wie viel Geld wir dem System noch in den Rachen werfen müssen und was noch an grässlichen Pannen auf uns wartet.


Was ich dagegen sehe, ist das Bild eines übergewichtigen, ungekämmten, ausgebrannten Big Brother, der sich die Beruhigungspillen nur so reinschaufelt – weil er mit den Datenmengen einfach nicht klarkommt.

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