USA: Operation gegen Online-Kriminalität und Spamming endet mit über 100 Verhaftungen
Eine groß angelegte Aktion der US-Justizbehörden gegen Spamming und Internet-Kriminalität wurde gestern mit zahlreichen Festnahmen abgeschlossen. Auf insgesamt 160 Fälle hätten die Behörden in diesem Sommer ihre Ermittlungen in dem Bereich konzentriert, teilte das US-Justizministerium gestern in Washington, D.C., mit. Die Operation trug den Titel “Web Snare” und erstreckte sich binnen der letzten drei Monate über die gesamte USA und auch ins Ausland.
Dabei ist es den Ermittlern gelungen, eine Reihe größerer Fälle aufzuklären, so US-Justizminister John Ashcroft. Von diesen waren insgesamt 150.000 Personen betroffen, der finanzielle Schaden liegt bei geschätzten 215 Millionen Dollar. Angesichts des volkswirtschaftlichen Schadens durch Internet-Kriminalität von geschätzten 50 Milliarden US-Dollar jährlich wirkt dies zwar gering, die Strafverfolgungsbehörden haben jedoch gezeigt, dass sie das Problem ernst nehmen. “Dies wird Signalwirkung haben”, ist sich Ashcroft sicher.
In der Operation, die am 1. Juni begann, wurden insgesamt 103 Personen verhaftet. 53 Prozesse sind von den Gerichten bereits abgeschlossen. Unter anderem wurden im Juni zwei Männer festgenommen, die eine Datenbank mit den persönlichen Daten von 92 Millionen AOL-Mitgliedern stahlen und diese an Spammer verkaufen wollten. In Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden konnte der Ukrainer Roman Vega in Zypern verhaftet werden, der weltweit mit Kreditkartennummern handelte. Mehrere Ermittlungen sind noch nicht in Gänze beendet und sollen in den nächsten Wochen und Monaten weiterverfolgt werden.
Neben den direkten Erfolgen seien auch die Erfahrungen zu beachten, die die Ermittler durch “Web Snare” gewannen, hieß es weiter. Diese würden nun ausgewertet und sollen zu effizienteren Methoden bei der Enttarnung von Online-Betrügern führen. (mk)
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Weitere Infos:
US-Justizministerium