Akkus schonen & aufladen
So leben teure Akkus länger
Lithium-Akkus
Akkus schonen & aufladen
Auf modernen Lithium-Akkus für Notebooks, Handys, PDAs, Digicams und Camcordern finden sich überdeutliche Warnhinweise, dass die Akkus weder geöffnet noch kurzgeschlossen, sondern ausschließlich mit dem jeweiligen Ladegerät geladen werden dürfen. Über den richtigen Umgang und die Pflege dieser noch relativ neuen Akkutechnik schweigen sich auch die Handbücher aus.
Richtiges Handling vorausgesetzt, bietet die neue Technik unter anderem die Vorteile geringen Gewichts und kleiner Abmessungen. Gerade bei Notebooks, die immer leistungsfähiger und daher stromhungriger werden sieht man von der Centrino-Technologie einmal ab , ließ sich mit Lithium-Akkus die Kapazität und damit die Laufzeit gegenüber NiCd oder NiMh steigern.
Im Gegensatz zur bisher verwendeten Technik bei wiederaufladbaren Energispeichern mit Nickel-Cadmium (NiCd) oder Nickel-Metall-Hydrid (NiMh) tritt bei Lithium-Ionen- (LiIo) oder Lithium-Polymer-Akkus (LiPo) bisher noch kein Memory-Effekt auf.
Netzbetrieb ohne Akku
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Bei Netzbetrieb schadet Hitze
Doch Lithium-Akkus altern, da im Inneren chemische Prozesse ablaufen, die im Laufe der Zeit die Elektroden zersetzen. Wärme oder gar Hitze beschleunigt diesen Prozess zusätzlich. Deshalb sollte bei einem Notebook, das überwiegend am Netzteil betrieben wird, der Akku herausgenommen werden, da die meisten Geräte bei längerem Betrieb mehr als nur handwarm werden. Weniger Ladevorgänge und niedrigere Temperatur verlängern dann das Akkuleben.
Halbvoll schützt bei Lagerung
Lithium-Energiespender reagieren sehr empfindlich, falls sie überladen oder zu tief entladen werden. Die Hersteller haben ihnen deshalb eine Schutzelektronik verpasst, die bei zu hoher Ladespannung oder Entladung den Akku vorübergehend abschaltet.
Bei Tiefentladung läuft der Zersetzungsprozess im Inneren der Zelle wesentlich rasanter ab. Trotz geringer Selbstentladung kann es bei längerer Lagerung in entladenem Zustand zur Tiefentladung kommen. Die chemischen Prozesse wirken aber auch bei voll geladenem Zustand leicht zerstörerisch, daher sollten Lithium-Akkus immer in halbvollem Zustand aufbewahrt werden.
Bild: Die neue IC3-Technik von Varta lädt geeignete Akkus mit hohem Strom in 15 Minuten voll.
Tiefentladung
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Ist ein Li-Akku zu tief entladen, kann nur eine behutsame Sofortbehandlung den weiteren Zerstörungsprozess aufhalten oder zumindest verlangsamen. Der Akku sollte mit geringem Strom, etwa einem Zehntel des Nennstromes, geladen werden. Dazu sind Ladeelektroniken meist nicht in der Lage; sie verweigern oft sogar den Dienst. Für Abhilfe sorgt ein für Li-Akkus geeignetes Ladegerät. Eine solche Anschaffung lohnt sich aber erst, wenn mehrere teure Akkus diese Pflege erfordern. Ein einzelner Handy-Akku ist billiger ausgetauscht.
Memory-Effekt bei NiCd-Akkus
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Bei NiCd-Akkus erwies sich der gefürchtete Memory-Effekt neben der schlechten Umweltverträglichkeit als Nachteil. Er entsteht durch Überladung bei ungeeigneter Ladetechnik. Zwischen den Elektroden baut sich dabei eine Schicht auf, die den Stromfluss behindert, so dass der Akku unter Belastung schnell als leer erscheint. Simple Ladeelektroniken, wie man sie häufig in Schnurlostelefonen und einfachen Geräten findet, sind zu langsam und überladen dabei. Der Effekt verstärkt sich bei nicht ganz geleerten Akkus wenn mit einer Zeit von zwölf Stunden geladen wird.
Ist der Memory-Effekt einmal da, so hilft es, die Akkus mehrmals mit einem Ladegerät das den Vollzustand sicher erkennt, vollständig zu laden und zu entladen (formieren). Beim seltener verwendeten Reflexladeverfahren wird der Ladevorgang immer wieder für Sekunden durch eine Entladung mit hohem Strom unterbrochen. Dieses Pulsieren löst die störende Verschlackung wieder auf. Aber auch hier wird die ursprüngliche Leistungsfähigkeit nicht mehr erreicht.
NiMh braucht eigene Lader
Wesentlich seltener tritt der Memory-Effekt bisher bei den umweltverträglicheren Nickel-Metall-Hydrid-Akkus (NiMh) auf. Sie brauchen ein bei der Ladeende-Erkennung empfindlicheres Gerät. Reine NiCd-Lader überladen und zerstören die NiMh-Akkus.
Falsche Ladetechnik
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Einfache Stecker- und Tischladegeräte arbeiten mit zu geringem Strom und überladen außerdem regelmäßig.
Die Geräte in der Übersicht auf der folgenden Seite funktionieren bis auf eine Ausnahme zuverlässig und schnell. Neben einfachen Modellen für die üblichen Rundzellen und 9-Volt-Akkus finden sich auch professionelle Lader aus dem Modellbaubereich. Diese benötigen allerdings meist ein Netzteil, da sie nur einen 12-Volt-Eingang haben.
Um Rundzellen wieder Kraft zu geben, sind geeignete Ladeadapter notwendig wie sie etwa Conrad im Angebot hat. Denn wegen der hohen Schnelladeströme würden bei einfachen Batteriehaltern die Kontaktfedern herausschmelzen. Die Universallader eignen sich zudem auch für Werkzeug- und Bleiakkus wie etwa Motorrad- oder Autobatterien. Die beiden speziellen Lithium-Charger sind nur zum Laden von Li-Akkus geeignet.