Storage-Strategien
Auf Netzwerk-Manager wartet noch mehr Arbeit
Storage-Strategien
Die meisten Netzwerk-Manager stimmen überein, dass Bandbreite die größte Ressource von LANs ist, aber es könnte einen weiteren Thronanwärter geben: Speicher. Die Zahlen der Analystenfirma IDC für das zweite Quartal 2004 deuten darauf hin, dass die Umsätze von externem Festplattenspeicher gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent gestiegen sind und dass es eine 41-prozentige Steigerung bei der Datenkapazität der gekauften Hardware gab.
Natürlich kann man die Zahl der gekauften Terabytes nicht einfach mit der Zahl der Terabytes gleichsetzen, die beschrieben werden, vor allem angesichts des Trends, dass Anbieter von Festplatten- und Bandspeicher die Speicherkapazität ihrer Produkte etwa alle 18 Monate verdoppeln. Außerdem haben viele Firmen dem einen oder anderen Schnäppchen nicht widerstehen können.
Größere IT-Anbieter haben unlängst angefangen, in Konkurrenz zu spezialisierten Speicher-Lieferanten für Unternehmenszwecke zu treten. Die Preissenkungen für Direct-Attached Storgae (DAS), Network-Attached Storage (NAS) und Storage Area Network (SAN)-Kits, die als Reaktion auf ihr Auftreten auf dem Speichermarkt erfolgten, könnten der wesentliche Grund für alle gewachsenen Ausgaben sein.
Warum boomt der Speichermarkt?
Neue und geplante Gesetze, die regeln, wie europäische Firmen E-Mails und andere Daten sichern und speichern, um den Corporate-Governance-Bestimmungen zu folgen, könnten ebenfalls eine Rolle gespielt haben bei den boomenden Speicherumsätzen.
Aber die Strategien zum Information-Lifecycle-Managament (ILM), die von den meisten Anbietern entwickelt werden, haben mehr damit zu tun, wie man Unternehmen hilft, vorhandene Speicher-Ressourcen zu verwalten – und vielleicht noch die eine oder andere merkwürdige Write-Once-Read-Many-(WORM)-Festplatte. Dafür sind neue Speichergeräte oder -Kapazitäten nicht unbedingt erforderlich. Das schlägt sich im Wachstum der Nachfrage nach Speicher-Ressourchen-Management-(SRM)-Software nieder – die Umsätze sind laut IDC gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr um fast 17 Prozent gestiegen. Das hat auch zu neuen Anforderungen bei der Rekrutierung von IT-Personal geführt. Die Notwendigkeit, die große Zahl von Standalone-Speichergeräten aufzusetzen, zu verbinden und zu verwalten – alles, um die ständig wachsende Menge von Informationen in den Griff zu bekommen, die das Durchschnittsunternehmen inzwischen speichern und archivieren muss -, führt zu Nachfrage nach einer neuen Art von IT-Profi: dem Speicher-Manager.
Die neue Art von IT-Profi: Der “Speicher-Manager”
Nicht jede Firma kann sich einen leisten, und viele werden einfach dem vorhandenen IT-Personal diese zusätzliche Verantwortung aufbürden. Größere Unternehmen sollten diese Option aber auf jeden Fall bedenken. Die Gruppierung disparater Speicherelemente in eine einzige zentralisierte Ressource, normalerweise in Form einer SAN-Gruppe oder eine Gruppe von SAN-“Inseln”, die durch Hochgeschwindigkeits-Glasfaser-Backbones verbunden sind, ist eine komplexe Aufgabe. Die Zuweisung dieser Arbeit an eine bestimmte Personmacht bei Netzwerken großer Dimension sehr viel Sinn.
Die Markteinführung von iSCSI-fähigen NAS- und SAN-Geräten, die im Moment einen Marktanteil von schätzungsweise unter einem Prozent an der insgesamt verkauften Hardware haben, könnte die Notwendigkeit von In-House-Speicherexperten reduzieren, da das Protokoll es den Administratoren ermöglichen sollte, mit relativ wenig Schwierigkeiten Geräte in vorhandene Ethernet-Netzwerke einzustöpseln. Bis dahin allerdings könnte der kleine, aber wachsende Pool von spezialisierten Speicher-Verwaltern feststellen, dass seine Fähigkeiten sehr gefragt sind.