Datenrettung per USB-StickUSB-Speicher als PC-Toolbox
Hilft bei Bootproblemen
Datenrettung per USB-Stick
Zerstörte Partitionen, verlorene Dateien und nicht mehr bootende Windows-Systeme bringen Sie ab sofort nicht mehr aus der Ruhe: Denn schnelle und effektive Hilfe halten Sie zukünftig in Form einer kostenlosen Software-Toolbox immer auf dem USB-Stick parat. Selbst bei Vireninfektionen ist der Einsatz eines schreibgeschützten USB-Speichers nützlich, um das System schnell zu säubern. Je nach Bedarf finden die wichtigsten Tools schon auf einem 128-MByte-Stick Platz. Für eine komplette Toolbox, die auch genügend Speicherplatz für persönliche Daten frei hält, empfehlen sich Memory-Sticks mit 512 MByte. Die Programme werden entweder unter Windows oder vom DOS-Prompt ohne vorherige Installation gestartet. Dies ist zwingend erforderlich, damit sich die vorgestellten Utilitys für den Einsatz als mobiles Rettungssystem eignen, denn oft sind bei einem beschädigten Windows, das vielleicht gar nicht mehr bootet, auch Installationen nicht mehr möglich.
Zugriff auf alle Partitionen
Mit einem bootfähigen USB-Stick haben Sie unabhängig vom installierten Betriebssystem Zugriff auf die Rettungs-Tools. Damit der PC jedoch vom Stick bootet, muss diese Funktion vom Bios des Rechners und auch vom USB-Gerät selbst unterstützt werden. Wie man dieses vorbereitet, beschreibt der Beitrag ?So bootet der Rechner vom Stick?.
Speichersticks eignen sich nicht nur für die Datensicherung. Mit geeigneten Tools starten nicht mehr bootende PCs, und Diagnosetools helfen dem Rechner wieder auf die Sprünge.
Wichtige Daten immer parat
Datenrettung per USB-Stick
USB-Speicher eignen sich auch, um die gewohnte Arbeitsumgebung sowie wichtige Dokumente, etwa Präsentationen, Word-Dateien oder Adressdatenbanken, unterwegs auf jedem Windows-PC nutzen zu können. Zudem lassen sich Office-Vorlagen und sogar das Outlook-Postfach auslagern sowie mit entsprechenden Tools synchronisieren.
Programme auf dem USB-Speicher
Werden Tools wie Datei-Manager, Packer, Viewer, konfigurierte Mail- und FTP-Clients sowie Webbrowser mit eigenen Bookmarks auf fremden Systemen benötigt, hilft ein USB-Stick. Hier gibt es eine große Auswahl an Utilitys, die sich einmal darauf kopiert direkt starten lassen. Meist hilft es schon, das Programmverzeichnis auf den kleinen Speicher zu kopieren. Zum Testen stecken Sie den Stick in einen anderen Rechner und führen die EXE-Datei aus. Bei Programmen, die auf Einträge in der Windows-Registry zugreifen, klappt dies leider nicht. Fehlen hingegen nur einzelne DLL-Dateien, können Sie diese in das Verzeichnis des jeweiligen Utilitys auf dem Stick speichern.
Tipp: Egal ob Kugelschreiber oder simpler Speicher- schützen Sie die Kontakte vor Staub und Feuchtigkeit.
Linux auf dem Stick
Datenrettung per USB-Stick
Das beliebte Linux-System Knoppix lässt sich in einer modifizierten Version direkt von einem USB-Stick starten. So ist es möglich, auf nahezu jedem Rechner zu arbeiten. Eine Anleitung dazu finden Sie unter:
rz-obrian .rz.uni-karlsruhe.de/knoppix-usb/
Sind Daten verloren gegangen oder macht der PC Probleme, helfen Programme für die Datenrettung, einen Virencheck und eine ausführliche Systemdiagnose. Im besten Fall lässt sich Windows noch im Grafikmodus starten, erkennt den USB-Stick und erlaubt das Starten der Tools. Andernfalls müssen Sie zu DOS-Tools greifen.
Die nachfolgend aufgeführten Programme lassen sich an einem Problemrechner direkt und ohne Installation vom USB-Speicher starten. Dazu sind je nach Tool die Programmdatei oder das komplette Verzeichnis auf den Speicher zu kopieren.
Kurieren und Vorbeugen
Datenrettung per USB-Stick
Der direkte Start vom USB-Gerät ist deshalb so wichtig, weil etwa die Installation eines Virenscanners auf einem verseuchten PC nicht möglich ist oder der Scanner selbst dabei infiziert wird. Ist der Stick mit einem Schreibschutz versehen und wird das Antivirentool mit den aktuellen Signaturen von dort gestartet, gelingen Virensuche und auch das Entfernen der Schädlinge meist mühelos.
Ist der PC beispielsweise mit dem Sasser-Wurm befallen, sollte auf dem USB-Stick der entsprechende Microsoft-Patch (
www.microsoft.com/technet/security/bulletin/ MS04-011.mspx) vorhanden sein. Als Removal-Utility empfiehlt sich Avert Stinger (vil.nai.com/vil/stinger). Die Freeware erkennt insgesamt 43 Varianten von Sasser, Sober, Netsky, Mydoom, Sobig, Lovsan und Bugbear. Zum Entfernen eines Wurms wird Stinger gestartet und über Add die zu untersuchenden Laufwerke oder Verzeichnisse gewählt. Der Scanvorgang beginnt nach dem Klick auf Scan Now. Gemäß den Voreinstellungen versucht Stinger, die infizierten Dateien automatisch zu reparieren. Unter Preferences lassen sich die Optionen auch anpassen: So ist es zusätzlich möglich, Bootsektoren zu untersuchen und den Scan auf alle Dateien auszuweiten.
Vorbeugung von Infektionen
Nachdem der PC von Viren gesäubert ist, sollte zur Vorbeugung weiterer Infektionen mindestens der kostenlose Virenscanner AVG Antivirus 6 Free Edition installiert werden, der zusammen mit der dazu benötigten Seriennummer (Download unter
www.grisoft.com/us/us_ dwnl_free.php) auf dem USB-Stick griffbereit liegen sollte.
Neben der Virenerkennung gehört auch das Aufspüren von Trojanern und Spyware zum notwendigen Sicherheits-Check. Kostenlos und mit den wichtigsten Funktionen ausgestattet ist beispielsweise die Ewido-Security-Suite ( www.ewido.net). Um das Gratistool direkt vom Stick auszuführen, wird es auf dem Desktop-PC installiert, ein Update der Signaturen durchgeführt und das gesamte Verzeichnis auf den Stick kopiert. Zusätzlich wird die Datei msvcp71.dll aus dem Verzeichnis Windows/System32 im Ewido-Ordner auf dem USB-Speicher benötigt. Anschließend lässt sich das Tool über die Datei securitysuite.exe aufrufen und der Scanner mit einem Klick auf die gleichnamige Schaltfläche starten. Unter Analyse finden sich übrigens die drei Module Autostart, Verbindungen und Prozesse, mit denen sich beispielsweise beim Windows-Start automatisch geladene Anwendungen entlarven und entfernen lassen sowie aktive Internet-Verbindungen und Prozesse aufgedeckt werden können.
Daten wiederherstellen
Datenrettung per USB-Stick
File Recovery 3 ( www.pcinspector.de) unterstützt alle Windows-Dateisysteme und stellt gelöschte Dateien wieder her, selbst wenn diese nicht mehr im Windows-Papierkorb vorhanden sind. Darüber hinaus lassen sich auch Daten retten, die durch Absturz oder Quick-Formatierung scheinbar verloren gegangen sind.
Der Einsatz des Programms setzt ein intaktes Windows-System und ein zweites Laufwerk für die Sicherung der rekonstruierten Daten voraus. Das Programm lässt sich nach dem Kopieren auf den USB-Stick an einem fremden PC ohne weitere Einstellungen ausführen. Im Assistenten des Eröffnungsdialogs wird die gewünschte Option gewählt und die Suche nach Dateien gestartet. Ordner, die durch ein grünes Icon gekennzeichnet sind, enthalten eventuell wiederherstellbare Dateien. Die betreffende Datei wird über einen rechten Mausklick und die Option Datei/Speichern unter auf einem alternativen Laufwerk das kann neben einer zweiten Festplatte auch der USB-Stick sein gesichert.
Kostenlose Tools
Datenrettung per USB-Stick
Das Tool Free Commander 2004 (
www.freecommander.com) leistet gute Dienste beim Umgang mit Dateien und Verzeichnissen und integriert Funktionen wie Kopieren, Verschieben, Umbenennen und Baumdarstellung. Der Datei-Manager zeigt zudem Textdateien und Bilder in einer Voransicht an und vergleicht und synchronisiert den Inhalt zweier Ordner.
Tipp: Unstoppable Copier (homepages .ihug.com.au/~roadkil/) setzt das Kopieren von Dateien auch dann fort, wenn der Windows Explorer defekte Dateien nicht lesen kann und abbricht.
Die vier Gratistools Filemon, Regmon, Diskmon und Process Explorer (
www.sysinternals.com) geben detailliert Aufschluss über sämtliche Systemaktivitäten und helfen bei der Fehlerdiagnose.
Booten vom Stick
Datenrettung per USB-Stick
Vor dem Booten vom USB-Stick sind im Bios-Setup notwendige Einstellungen zu überprüfen und anzupassen. Die Optionen finden sich in den meisten Fällen unter Advanced Bios Features. Hier ist zum Beispiel unter First Boot Device die Option USB-ZIP, USB-HDD oder USB-FDD zu wählen. Neben dem Bios muss auch der Stick selbst das Booten per USB unterstützen. Einige Hersteller weisen ihre Modelle bereits als bootfähig aus.
Boot-Image
Doch nicht alle USB-Geräte lassen sich so problemlos mit einem Boot-Image beschreiben wie jene von Fujitsu Siemens, Kingston und Iomega. Bei Sticks von Sony und Acer klappt es im Test nicht. USB-MP3-Player, die sich auch als Speicher verwenden lassen, haben in der Regel keine Boot-Option.
Um den USB-Stick unter XP bootfähig zu machen, wird eine Diskette mit einem DOS-System, also etwa die Windows-98-Startdiskette benötigt. Auf
www.bootcd.info und www.masterbootrecord.de gibt es hierzu fertige Images für das Schreiben auf Diskette. Im nächsten Schritt muss der Bootsektor der Diskette mit dem kostenlosen Tool MKBT, Make Bootable 2.0 (
nu2.nu/mkbt/index .php ) extrahiert werden. In einer DOS-Box lautet hierzu der Befehl mkbt c a: bootsect .bin Als Ergebnis wird die Datei bootsect.bin in das MKBT-Verzeichnis gesichert. Nun ist der USB-Stick mit dem FAT-Dateisystem zu formatieren und anschließend in einer DOS-Box der Befehl mkbt x bootsect.bin gefolgt vom Laufwerksbuchstaben des USB-Speichers einzugeben. Nun sind alle Dateien von der Startdiskette auf den Stick zu kopieren.
Tipp: Boot-Images starten den Rechner ohne Startdiskette. Geeignete Bootimages finden sich kostenlos im Internet.