E-Commerce
E-Business 2.0 – auf dem Weg zur Integration

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Die IT entwickelt sich bekanntermaßen schneller, als die Unternehmen herausfinden können, was sie damit tun sollen. Das erinnert mich an eine Geschichte aus dem Jahr 1986, als eine Firma beschloss, ein Management-Informations-System für die leitenden Angestellten zu installieren. Nach einer reibungslosen Installation setzten sich die Chefs an ihren Schreibtisch, die Finger bereit, in die Tasten zu greifen und die ersten Reports anzufordern. Doch die kamen nicht.

“Sie hatten nun zwar ein nagelneues Management-System, aber das funktioniert nur bei vorhandener Information, und es gab keine Information.”

Eine einfache, aber wichtige Kleinigkeit war übersehen worden. Sie hatten nun zwar ein nagelneues Management-System, aber das funktioniert nur bei vorhandener Information, und es gab keine Information. Die Geschäftsführer hatten irgendwie angenommen, die Information würde sich schon von allein einfinden. Also nahm man ihnen das System weg und ließ zuerst einmal die Büro-Angestellten ran, mit dem Auftrag, Daten einzugeben.

Eigentlich war das schon damals ein alter Hut, aber er hat noch immer nicht ausgedient. Neue Technologien erscheinen, werden als Retter der Menschheit oder des Unternehmens gefeiert, dann für unzulänglich befunden und vehement kritisiert. Schließlich erscheinen sie ein zweites Mal auf der Bildfläche, überarbeitet und äußerst brauchbar.

“Neue Technologien werden als Retter der Menschheit gefeiert, dann für unzulänglich befunden und vehement kritisiert.”

Nehmen wir das Beispiel e-Business. Vor vielen Jahren sagte man voraus, dass e-Commerce die Welt erobern und die Art, wie wir Geschäfte führen, komplett verändern werde. Dann gab es viele Enttäuschungen und eine lange Pause – während derer ein paar Pioniere bewiesen, dass e-Commerce mehr ist als eine leere Versprechung, und Lichtgestalten wie Amazon erschienen am Horizont.

Zu Beginn gab es immer wieder Gerüchte, die e-Commerce-Pioniere sammelten einfach die Bestellungen auf ihren Websites ein, druckten sie auf Papier aus und reichten sie an das Lagerpersonal weiter. Da fällt mir die alte Werbung von den Aliens ein, die sich darüber lustig machen, dass die Menschen Kartoffeln zerquetschen, statt den klar besseren Fertig-Püree zu kaufen. Jetzt würden die Marsmännchen sagen, “sie nehmen die Bestellungen aus der Website und drucken sie dann auf Papier, ha, ha, ha…”

“Die erfolgreichen e-Trader haben gewöhnlich eines gemeinsam: gut integrierte Systeme.”

Die erfolgreichen e-Trader hatten gewöhnlich eines gemeinsam: gut integrierte Systeme, die die Front- und die Back-Office-Funktionen miteinander koppeln und das Ganze mit effizienten Management-Tools verwalten.

E-Commerce funktioniert am besten, wenn alle relevanten Elemente miteinander verbunden sind: Front-End-Client, CRM-Services (Customer Relationship Management), Produktlieferung und andere Bereiche des Back-End, wo sich das eigentliche Geschäft abspielt. Wenn ich heutzutage etwas online bestelle, wird es gewöhnlich wie erwartet und pünktlich geliefert, weil alle Komponenten ordentlich miteinander verlinkt sind.

In den frühen Phasen wurde zu viel Energie in die Bereitstellung komfortabler Front-End-Client-Dienste gesteckt. Die CRM-Systeme in der Mitte waren oft von der echten Welt abgetrennt, und die Back-End-Systeme waren nicht nutzbringend mit den Front-End-Abläufen verbunden. Die Technologie war klug, aber nicht integriert.

Fakt ist, dass wir es jetzt mit einer Art e-Commerce Version 2.0 zu tun haben. E-Commerce-Systeme haben den Anschluss an bewährte Technologien wie CRM and Mangement-Informations-Systeme gefunden, vor allem deshalb, weil die Anbieter erkannt haben, was vorher falsch lief. Und weil sie jetzt Systeme anbieten, die gut zusammenarbeiten.

Mit gut verlinkten Komponenten könnte sich e-Commerce jetzt als Bestandteil jedes Betriebs etablieren, statt, wie vorher, von ein paar wenigen als Spezialität genutzt zu werden.

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