Französische Domain-Verwaltung blockiert über 4500 Domains

Allgemein

Vor allem der Luxemburger Provider
EuroDNS
klagt über das Chaos der gesperrten Domains – denn über ihn wurden zahlreiche der umstrittenen “.fr”-Adressen weiterverkauft. Über 4500 Kunden wurde die Domain ohne Vorwarnung gesperrt – auch E-Mails kommen nicht mehr an. Nun streiten sich Franzosen, Luxemburger und Deutschen darüber, wer denn den Schaden bezahlt.

Die
AFNIC
wird von EuroDNS diese Woche vor Gericht gezerrt, um die Rechtmäßigkeit der Blockade zu prüfen. Hintergrund: Frankreich-Domains dürfen nur an französische Staatsbürger oder dort registrierte Unternehmen vergeben werden – doch Paragraphen, die eine Untervermietung verbieten, gibt es nicht.

Als Begründung gibt AFNIC allerdings an, man habe unter anderem Beschwerden von Markeninhabern über missbräuchliche Registrationen erhalten, etwa wwwebay.fr oder wwwgoogle.fr.

Jeder Betroffene könne ein eigenes Schlichtungsverfahren der AFNIC nutzen. Der Inhaber tausender untervermieteter Domains, Monsieur Nunenthal von EuroDNS, müsse dann die rechtlichen Konsequenzen tragen. Weil aber bisher niemand diese Möglichkeit nutzte, sei letztendlich die Sperre angeordnet worden. Wer dennoch wegen einer noch offenen Handelsregistereintragung in Frankreich das Recht habe, Domains zu registrieren, könne innerhalb der nächsten drei Monate seine Ansprüche anmelden. Über Strohmänner angemietete Internet-Adressen verlören danach ihr Existenzrecht.

Seltsam nur, dass andere Untervermieter als EuroDNS nicht mit den Strafen zu rechnen haben. Und so drängt sich der Verdacht auf, es handelt sich um eine Strafaktion gegen einen Billig-Anbieter, der anderen das Geschäft kaputtmacht. Was etwa bei United Domains in Deutschland noch 99 Euro pro Jahr kostet, ist bei Euro DNS für nur 28 Euro zu haben. (mk)

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