Enterprise Computing
Heilt Virtualisierung alle Wunden?
Enterprise Computing
Der Riesenfortschritt im Bereich virtueller Technologie hat auf uns alle beachtliche Auswirkungen. Virtual Computing wird bald das Fundament eines jeden wirksamen IT-Managements sein – das, was die Spreu vom Weizen trennt. Die virtuelle Technologie hält in allen Bereichen des Firmennetzwerks Einzug, vom Server bis zu den Desktops. Sowohl vereinfacht sie die Verwaltung, indem sie Ressourcen aus den physischen Computern in leicht einzurichtenden virtuellen Maschinen versammelt, als auch birgt sie ein enormes Potenzial zur Kostenersparnis und zu mehr Transparenz im Netzwerk.
Man hat den IT-Chefs schön des Ofteren Allheilmittel versprochen, beispielsweise ERP- und CRM-Systeme. Doch de facto stellten sich die meisten als bittere Enttäuschung heraus, als Triumph eines marktgesteuerten Ansatzes auf der Suche nach Business-Lösungen.
Ich glaube durchaus, dass Virtualisierung der spektakulärste Trend ist, der die IT-Industrie seit Erscheinen des Internets erfasst. Wie das Internet – und anders als ERP – ist die virtuelle Technologie eher das Ergebnis eines evolutionären als eines revolutionären Prozesses. Viele Firmen und viele Einzelpersonen haben mit brauchbaren Ideen an diesem Prozess mitgewirkt und ihn immer wieder optimiert.
Ja, ich denke, Virtual Computing hat tatsächlich das Zeug, sich in den nächsten 10 Jahren als eine Art Wundermedizin zu entpuppen, mit der eine breite Palette von Problemen kuriert werden kann, die IT-Verantwortlichen seit den Anfängen des Computers ein Dorn im Auge sind.
Das größte aktuelle Problem für IT-Chefs neben der Sicherheit ist der Kampf gegen das Schwinden von Ressourcen, da viele Unternehmen im Zuge ihrer Sparmaßnahmen die Budgets der IT-Bereiche zusammenstreichen. Es ist ein allgemein akzeptierter Tatbestand, dass 80 Prozent des durchschnittlichen IT-Budgets darauf verwendet werden, die Unternehmens-Infrastruktur zu pflegen. Auf virtuellem Wege kann eine Schicht von Verwaltungs-Tools auf die Systeme gelegt werden, die IT-Leitern mehr Transparenz und Kontrolle ihrer Ressourcen erlaubt. Die Einrichtung virtueller Maschinen innerhalb von Servern ebnet den Weg für kostensparende Serverkonsolidierungsprojekte und damit eine effizientere Nutzung von Servern.
VMware´s jüngste Ankündigung, Firmen würden schon bald in der Lage sein, über virtuelle Technologie Zwei-Kern-Chips zu nutzen, ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, bei dem auch Prozessoren noch besser genutzt werden. Man hat den Eindruck, mit der virtuellen Technologie etwas umsonst zu bekommen.
Eine andere große Herausforderung für IT-Chefs ist die Unterstützung ihrer mobilen Arbeitskräfte. Auch sie scheint wie gemacht für eine virtuelle Lösung. VM-Desktops können sich über genau definierte Zugriffsrechte mit dem Firmennetzwerk und Unternehmensanwendungen verbinden. Das macht es relativ einfach, auch bei mobilen Mitarbeitern, Heimarbeitern, freien Mitarbeitern und Outsource-Partnern das Zugriffsproblem zu regeln. Gleichzeitig können VMs aber auch so konfiguriert werden, dass Benutzer keine minderwertige Software herunterladen können – was immer die Gefahr einer erhöhten Fehlerquote birgt.
Und schließlich scheint Virtualisierung die einzige Möglichkeit zu sein, die Flut von Corporate-Governance-Vorschriften in den Griff zu kriegen, die eine stärkere Kontrolle über geschäftkritische IT-Prozesse verlangen. Das “Wunder” der virtuellen Technologie besteht letztlich darin, dass im Netzwerk Datenpools gebildet werden können, die ein virtuelles Lager für Kerninformationen darstellen.
Wenn wir das Ganze zusammenfassen, verringert virtuelle Technologie die Kosten, erlaubt mehr Transparenz, garantiert höhere Sicherheit und bietet für das Management mehr Kontrollemöglichkeit und einen wirtschaftlichen Einsatz der Ressourcen. Wenn das kein Wundermittel ist….