Studie zu kommerziellen deutschen Webseiten
Mit der Studie “Kommerzielle deutsche Webseiten 2004” (
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Bundesverband Digitale Wirtschaft die wirtschaftliche Bedeutung der Webauftritte aufzeigen. Dafür wählte man aus den zu Beginn der Erhebung knapp sieben Millionen .de-Domains 15 089 Web-Adressen; knapp die Hälfte davon war erreichbar und wurde auf ihre Basisaktivität und Zielgruppe hin untersucht. Dabei konnte zunächst festgestellt werden, dass etwa zwei Drittel aller erreichbaren Webseiten mit deutscher Länderkennung aus dem Business-Sektor stammen. Es überwiegen B2C-Seiten mit 33 Prozent, gefolgt von B2B-Seiten mit knapp 21 Prozent Prozent. Zwölf Prozent der Domains sind Business-Sites, die sich sowohl an Consumer als auch an Business-Betreiber wenden. Etwa jede fünfte Domain (19 Prozent) stammt von einer Non-Profit-Organisation wie zum Beispiel Vereinen. Zwölf Prozent der .de-Domains sind private Homepages und nicht einmal drei Prozent stammen aus dem Erotik-Bereich.
Die weiteren Ergebnisse zeigen, dass annähernd eine halbe Million (495 741) deutsche Webseiten kommerziell ausgerichtet sind und Umsätze generieren sollen. Fast 84 Prozent der Domains lassen dagegen keine unmittelbare Umsatzgenerierung erkennen, sind also beispielsweise reine Firmenpräsentationen. Die am häufigsten anzutreffende Umsatzform ist das Online-Shopping: Fast die Hälfte (47 Prozent) der umsatzgenerierenden Domains weist einen eigenen Online-Shop auf, davon sieben Prozent in Kombination mit Werbeflächen. 15 Prozent verlinken ausgehend von der eigenen Domain zu externen Online-Shops. Gut ein Drittel (34 Prozent) der umsatzgenerierenden Domains fungiert als Werbeträger, weitere vier Prozent veröffentlichen Kleinanzeigen. Lediglich sechs Prozent der umsatzgenerierenden Domains können nicht Online-Shopping oder -Werbung zugeordnet werden. Dazu zählen unter anderem die mehr als 13 000 Paid-Service-und Paid-Content-Angebote.
Unabhängig von der Finanzierungsstruktur erzielt die Hälfte der Unternehmen heute bereits Gewinn mit dem Betrieb ihrer Webseiten. Ein weiteres Drittel wird den Break-Even in diesem oder im nächsten Jahr erreichen. Interessant ist vor allem die Tatsache, dass Unternehmen, die einen Webshop betreiben, den Break-Even fast ein ganzes Jahr früher erreichen als Betreiber von Seiten, die sich über Online-Werbung finanzieren. Im Schnitt dauert es von der Gründung des Unternehmens bis zum realen oder erwarteten Break-Even etwas mehr als drei Jahre.
In nahezu allen Positionen erwarten die Unternehmen einen Mitarbeiterzuwachs. Die rund 376 000 Beschäftigten sollen bis Anfang 2005 auf mehr als 400 000 wachsen. “Die kommerziellen Webseiten sind nicht nur zu einem wahrnehmbaren Wirtschaftszweig hierzulande geworden und das in sehr kurzer Zeit. Dieser Bereich dürfte momentan auch zu den ganz wenigen zählen, in denen weiteres Wachstum und zwar auch im Bezug auf die Beschäftigtenzahlen angesagt ist”, freut sich BVDW-Präsident Arndt Groth. (dd)