Tschechien: Polizei beschlagnahmt Rechner eines ehemaligen 29a-Mitglieds
Bei Hausdurchsuchungen wurden unter anderem die Rechner des früheren Mitglieds Marek Strihavka aus Brno beschlagnahmt. Strihavka hatte unter dem Pseudonym Benny bereits mehrfach Interviews in Technologie-orientierten Medien gegeben. Die Computer sollen nun von Experten untersucht werden, teilten die tschechischen Behörden laut einem Bericht des ‘Wall Street Journal’ (Mittwochsausgabe) mit.
29a ist unter Hackern und Anti-Viren-Unternehmen bekannt. Von den Mitgliedern der Gruppe stammen unter anderem die ersten Viren für PocketPC-Handhelds und Symbian-Smartphones. Niemals wurde jedoch ein Schädling in das Internet entlassen. Die Codes von 29a dienten stets als rein akademische Untersuchung von Sicherheitslücken in Systemen. Security-Experten sollten sich so rechtzeitig auf Bedrohungen einstellen können.
Die tschechischen Behörden verdächtigen Strihavka hingegen, einen Virus ins Netz geschickt zu haben, der hohen Schaden anrichtete. Weitere Informationen wollten die Ermittler nicht bekannt geben. Der Beschuldigte teilte der Zeitung jedoch mit, dass es sich um den SQL Slammer handelt, der die bisher größten Störungen in der Geschichte anrichtete. Strihavka versicherte, nicht der Autor des Schädlings zu sein.
Die russische Polizei enttarnte außerdem das ehemalige 29a-Mitglied mit dem Pseudonym Whale. Dieser wurde für seine Zugehörigkeit zur Gruppe zu einem Bußgeld von umgerechnet 75 Euro verurteilt. Die Programmierung eines Virus ist in nahezu keinem Staat illegal. Erst die Veröffentlichung des Schädlings und die daraus resultierenden Folgen gilt als Straftat. (hw)
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