IT Strategie
Über den Rand der beigen Kiste hinausdenken!

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IT Strategie

Geschichte hat die Angewohnheit, sich zu wiederholen, oder zumindest sieht es in der IT-Industrie oft so aus – hier scheint das Gedächtnis noch etwas kürzer als im Rest der Welt. Vielleicht hat das mit dem alten Klischee zu tun, dass eine Woche in der Computer-Welt eine lange Zeit ist.

Damals in der Frühzeit des PCs gab es seitens großer Firmen kein großes Interesse an den neuen Desktop-Rechnern. Man sah nicht, welchen potentiellen Nutzen PCs haben könnten, wenn bereits ein Mainframe vorhanden war. Ähnlich sahen das die IT-Lieferanten, die Mainframes bauten und nicht sahen, weshalb um Himmels willen sie sich mit PCs herumärgern sollten, die deutlich weniger leistungsfähig waren als die Hardware, die sie verkauften.

Heutzutage wären die meisten Mitarbeiter ohne ihren PC aufgeschmissen. Dank Anwendungen wie Tabellenkalkulation und Textverarbeitung ist der graue Kasten auf dem Schreibtisch zum wesentlichsten Arbeitsmittel geworden. Und durch E-Mail wurde er auch einer der effektivsten Kommunikationswege zu Kollegen und der ganzen großen Welt.

“Inzwischen zeigen aber in der PC-Industrie viele den bekannten Mangel an Phantasie, wenn es um andere, neuere Technologien geht.”

Aber die Mainframe ist nicht verschwunden. Anstatt die Mainframe zu ersetzen, vervollständigen PC-Netzwerke die alten Systeme. Durch sie sind neue Formen der Zusammenarbeit entstanden, an die man früher nicht gedacht hätte. Inzwischen zeigen aber in der PC-Industrie viele den bekannten Mangel an Phantasie, wenn es um andere, neuere Technologien geht.

Anfang des Monats war ich bei der Vorstellung des UniFi-Chips von Cambridge Silicon Radio, einem Wireless-LAN-Adapter, der entwickelt wurde, um Handheld-Geräten 802.11a/b/g-Fähigkeit zu verleihen.

Während der Fragestunde wollte jemand wissen, ob der Chip in Laptop-Motherboards integriert würde. Ein leitender Mitarbeiter von CSR führte sorgfältig aus, dass es keinen Weg gebe, Hardware-Anbieter davon abzuhalten, dass die UniFi-Adapter aber optimiert wären für Geräte wie Handhelds und Smartphones, und nicht für PC-Laptops. “Ich bin aber nur an PCs interessiert”, entgegnete der Fragesteller. Er konnte nicht verstehen, weshalb jemand einen Wi-Fi-Chip verkauft, der nicht für Laptops entwickelt wurde.

Ich bin der erste, der zugibt, dass die derzeitigen Handhelds nicht besonders gut geeignet dafür sind, anspruchsvolle Unternehmensanwendungen laufen zu lassen. Man möchte zum Beispiel nicht eine Tabellenkalkulation eines komplexen finanziellen Modells auf einem 3,5-Zoll-Bildschirm bearbeiten. Aber das geht auch an der Sache vorbei: Bei mobilem Datenzugang geht es darum, neue Anwendungen einzuführen und neue Arbeitsmethoden, so wie es beim PC bereits passiert ist.

Einer meiner Kollegen sprach unlängst mit einem leitenden Angestellten eines Londoner Finanzunternehmens, dessen Firma gerade wichtige Mitarbeiter wie ihn mit BlackBerry-Handhelds für den mobilen Zugang zu E-Mail ausgestattet hatte. Das war eine Offenbarung, meinte der Mann, da er jetzt morgens im Zug zur Arbeit seinen Posteingang bearbeiten und sich bei seiner Ankunft im Büro direkt anderen Aufgaben widmen könne.

Ich bin mir sicher, dass Ihnen andere, vielversprechendere Anwendungen einfallen werden, die mobiler Datenzugang für Ihre Firma ermöglichen könnte. Das Wesentliche ist dabei, sich nicht von alten Arbeitsweisen blockieren zu lassen.

Wenn Sie also denken, dass der einzige Business-Client, den Ihre Mitarbeiter jemals benötigen werden, ein Desktop- oder Laptop-PC ist, dann sind Sie so kurzsichtig wie die Datenverarbeitungsmanager der Vergangenheit, die sich die Zukunft von Computern in Unternehmen nur als eine Abfolge immer größerer und schnellerer Mainframes vorstellen konnten.

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