Infineon-Manager bekennen sich der Preisabsprache für schuldig
Vier Manager des Chip-Hersteller
Infineon haben sich in einem Prozess in den USA der wettbewerbwidrigen Preisabsprache für schuldig bekannt. Drei deutsche und ein US-Manager zahlen jeweils 250.000 Dollar und müssen für vier bis sechs Monate ins Gefängnis, wie das US-Justizministerium gestern mitteilte. Die Strafen sind Teil einer Einigung zwischen den Behörden und dem deutschen Unternehmen. Der Konzern hatte sich im September der Preisabsprache mit anderen Anbietern für schuldig bekannt und ein Bußgeld von 160 Millionen akzeptiert.
Dem Verfahren ging eine Untersuchung des Marktes für DRAM-Chips durch das US-Justizministerium voraus. Dieses erstreckte sich auch auf die beiden Infineon-Konkurrenten Samsung und Hynix aus Südkorea. Zu den Ermittlungen gegen diese beiden Unternehmen liegen derzeit jedoch noch keine Informationen vor.
Nach Angaben des Ministeriums erfolgten die illegalen Preisabsprachen in einem Zeitraum vom Juli 1999 bis Juni 2002. Die Chiphersteller wollten so den massiven Preiskampf bei Lieferungen an sechs der größten Abnehmer in den USA – Dell, Compaq, Hewlett-Packard, Apple, IBM und Gateway – stoppen und den Druck auf die Gewinnmargen reduzieren.
Zwei der Verurteilten arbeiteten zu dieser Zeit in Infineons Münchner Hauptquartier: Heinrich Florian als Vice President für Marketing und Logistik, Gunter Hefner hatte den Posten des Vice President für die Vermarktung von Speicherprodukten inne. Peter Schäfer und Rudd Corwin waren hingegen im Management der US-Niederlassung tätig. Die Manager sind heute entweder nicht mehr bei Infineon angestellt oder erhielten einen Job außerhalb des Sales-Bereiches, teilte der Konzern mit. (mk)
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