Missbrauchsverfahren gegen die Telekom – Beitritt in Branchenverband BITKOM
Ein vereinfachter Zugang zum Endkunden ist nach Meinung von COLT auch vor dem Hintergrund der jüngsten Liefersperre der Telekom zwingend notwendig. So hatte die Telekom vor wenigen Wochen den Wettbewerbern keine ISDN-Anschlüsse mehr bereitgestellt. Per einstweiligen Rechtsschutz wurde die Liefersperre zunächst mit einer Frist bis Ende Januar 2005 aufgehoben. Da eine endgültige Entscheidung noch aussteht, hat COLT parallel ein Missbrauchsverfahren bei der Regulierungsbehörde beantragt, dass Anfang Dezember eröffnet wurde. Mit einer Entscheidung ist nicht vor Ende Januar zu rechnen.
In einem wenig dynamischen Wettbewerbsumfeld will die
COLT Telecom GmbH, Frankfurt am Main, auch im kommenden Jahr ihren derzeitigen Marktanteil weiter ausbauen. Wie das Unternehmen vor Journalisten in Frankfurt mitteilte, sollen dazu vor allem neue Angebote im Bereich der Internet-Telefonie sowie der zunehmende Fokus auf kleinere und mittelständische Unternehmen beitragen.
Zudem appellierte COLT an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ( RegTP), für Rechts- und Planungssicherheit im Markt zu sorgen. Diese sei auch nach Inkrafttreten des neuen Telekommunikationsgesetzes bislang nicht ausreichend gegeben.
Eine neue Studie der Unternehmensberatung Dialog Consult prognostiziert, dass COLT zum Jahresende im deutschen Geschäftskundenmarkt unter den alternativen Anbietern über einen Marktanteil von 14 Prozent verfügen wird.
Das Unternehmen ist damit eines der stärksten Konkurrenten der
Deutschen Telekom in diesem Segment. COLT steht gemessen am Umsatz derzeit an dritter Stelle in Deutschland. Damit gehört das europäische Telekommunikationsunternehmen zu den Top-3 Anbietern im deutschen Festnetzmarkt und ist der zweitgrößte alternative Netzbetreiber. Diese Position unterstreicht COLT jetzt auch durch die Mitgliedschaft im Branchenverband
BITKOM, dem das Unternehmen vor kurzem beigetreten ist.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Innovation sei der Einstieg in die Internet-Telefonie. Die Produkteinführung ist in der ersten Jahreshälfte 2005 geplant. Bei den Voice over IP-Angeboten wird COLT mit
Siemens kooperieren und sowohl große als auch kleine und mittelständische Unternehmen bedienen. (hw)