IBM, Sony und Toshiba veröffentlichen Details zum “Cell”-Prozessor
“Cell” ist ein Multicore-Chip mit einem 64 Bit großen PowerPC-Prozessorkern und acht synergetischen Prozessorkernen (SPE, synergistic processing units), die, so die Unternehmen, “extrem umfangreiche Fließkomma-Berechnungen” möglich machen sollen. In Labortests habe Cell Taktfrequenzen bis zu 4GHz erreicht. Der PowerPC enthält einen 32 KB L1- und einen 512 KB großen L2 -Cache; die SPEs sind mit 256 KByte Cache ausgestattet.
Cells Multicore-Architektur und sein Kommunikationsfluss erreichen demnach schnelle Echtzeitantworten – bis zu zehn Mal schneller als aktuelle PC-Prozessoren, so die Cell-Entwickler. Besonders breitbandige Media-Anwendungen sollen von Cell profitieren. Zum Einsatz kommt Cell künftig beispielsweise in neuen Hochleistungsgeräten für den digitalen Heimbereich.
Cell ist betriebssystem-neutral und unterstützt auch mehrere Betriebssysteme gleichzeitig. So können beispielsweise Linux, Realtime-Betriebssysteme für Spiele und für Elektronikgeräte wie auch Gastbetriebssysteme für spezifische Anwendungen simultan laufen.
Mit 221 Quadratmillimetern hat der Prototyp etwa die Größe einer Briefmarke und integriert dabei 234 Millionen Transistoren. Aufgebaut ist er in 90-Nanometer-SOI-Technologie (Silicon-On-Insulator).
Seit März 2001 hat ein Team aus Ingenieuren von
IBM, der Sony Group und
Toshiba in Austin (Texas) an der Entwicklung des Cell-Mikroprozessors gearbeitet. Die Pilot-Produktion des Cell-Prozessors wird voraussichtlich noch in diesem Jahr in der 300mm-Chip-Wafer-Fabrik von IBM in East Fishkill im Staat New York beginnen.(mk)
( – testticker.de)